Rückblick auf den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2015
12.02.15
Aus Anlass des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus luden die Stiftung Sächsische Gedenkstätten und das Kuratorium Gedenkstätte Sonnenstein e.V. am 27. Januar 2015 zu einer Feierstunde in den Veranstaltungssaal der AWO-Werkstätten in Pirna. An diesem Tag wurde besonders der 1.226 Dresdner Opfer der NS-Krankenmorde gedacht.Nach einer Begrüßung und nachdenklich stimmenden Worten durch den stellvertretenden Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Dr. Bert Pampel, sprach Dr. Ralf Lunau, Bürgermeister der Stadt Dresden und Beigeordneter für Kultur, Gedenkworte. Er unterstrich die besondere Bedeutung der sächsischen Gedenkstätten als Orten der historisch-politischen Bildung und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit den Gefahren totalitärer Systeme: „Für diese Selbstreflexion brauchen wir Orte, die uns an das Unvorstellbare heranführen. Wahrscheinlich ist das an jenen Orten am besten möglich, mit denen wir am tiefsten verbunden sind: Unsere Heimat.“ Anschließend referierte der Leiter der Gedenkstätte Dr. Boris Böhm über Dresdner Bürger als Opfer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein.
Schüler des Hans-Erlwein-Gymnasiums Dresden präsentierten in einer Lesung eindrucksvoll die Lebenswege von drei Dresdner Opfern der Tötungsanstalt Sonnenstein: Walter Berthold, Anna-Margarethe Hache und Amalie Esser. An der musikalisch von Eva-Karen Becker umrahmten Veranstaltung nahmen 56 Gäste teil. Viele von ihnen gedachten dann mit Blumen und Kränzen in einem stillen Gedenken im Gedenkbereich der Opfer des Nationalsozialismus.
Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung nutzten zahlreiche Teilnehmer das Angebot einer Führung durch den neugestalteten Gedenkbereich und zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken mit angeregten Gesprächen.