"LEIPZIG LIEST" IM MÄRZ 2015 IM MUSEUM IN DER "RUNDEN ECKE" LEIPZIG

Programm zum Ausdrucken (PDF)

Donnerstag, 12. März 2015
14.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Jan Foitzik: Sowjetische Kommandanturen und deutsche Verwaltung in der SBZ und frühen DDR
Auch der Aufbau der öffentlichen Verwaltung in der SBZ/DDR diente von Anfang an der Durchsetzung der „Parteidiktatur“. Der Autor bringt anhand ostdeutscher und sowjetischer Quellen Licht in die teils chaotische Entwicklung dieser Jahre. Moderation: Mike Schmeitzner

16.00 Uhr: BUCHPREMIERE UND GESPRÄCH
Rainer Buchwald, Christian Sachse: „Durchschnittlich intelligent und sehr vergammelt“ – Das illegale Arbeits- und Erziehungslager 1966/67 in Rüdersdorf
Unangepasste Jugendliche konnten in der DDR ohne Gerichtsurteil in Lager eingewiesen werden. Der Autor Christian Sachse und der Zeitzeuge Rainer Buchwald stellen ihre Studie unter der Moderation von Ingolf Notzke vor.

17.00 Uhr: BUCHPREMIERE UND GESPRÄCH
Michael Piethe: Funktionärskinder – Formen staatlicher Repression im Kontext der Funktionseliten der DDR
Nicht nur Jugendliche aus einem systemkritischen Umfeld wurden in Jugendwerkhöfe eingewiesen, ein Großteil der Kinder stammte auch aus systemtreuen Familien. Moderation: Ingolf Notzke

19.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Gudrun Weber, Thomas Auerbach: „Genossen, wir müssen alles wissen!“ DDR-Alltag im Spiegel der Stasi-Akten
Ein spannendes Lesebuch, welches die DDR-Wirklichkeit zwischen Banalität und Skurrilität einprägsam darstellt. Moderation: Reinhard Bohse

20.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Hendrik Niether: Leipziger Juden und die DDR – Eine Existenzerfahrung im Kalten Krieg
Der Autor beleuchtet die politische Erfahrungsgeschichte von Juden im realexistierenden Sozialismus. Er beschreibt auch die Überwachung und Repression gegenüber den wenigen jüdischen Gemeinden im SED-Staat. Moderation: Helmuth Frauendorfer


Freitag, 13. März 2015
14.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION
Uta Franke / Heidi Bohley / Falco Werkentin: Verhängnisvoll verstrickt. Richard Hesse und Leo Hirsch – zwei jüdische Funktionäre und ihre Lebenswege in zwei Diktaturen
Der jüdische Rechtsanwalt Richard Hesse wurde nicht nur Opfer zweier Diktaturen, sondern auch einer einzelnen Person: Leo Hirsch. Dieser kollaborierte zu seinem eigenen Vorteil mit den jeweiligen Machthabern.

16.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION
Andreas Peter Pausch (Hrsg.): Rotstift – Medienmacht, Zensur und Öffentlichkeit in der DDR
Nach einer Einführung durch den Herausgeber diskutieren die Autoren Peter Wensierski, Barbara Tewes und Thomas Purschke unter der Moderation von Lutz Rathenow über die staatliche Medienkontrolle in der DDR.

18.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION
Sven Felix Kellerhoff/Lars-Broder Keil: Der Mauerfall. Ein Volk nimmt sich die Freiheit
Der reich bebilderte Band beschreibt anhand vieler eher unbekannter Geschichten den Weg von der Friedlichen Revolution zur Deutschen Einheit. Nach der Buchvorstellung diskutieren die beiden Autoren mit dem DDR-Bürgerrechtler und Minister der letzten DDR-Regierung Rainer Eppelmann (angefragt). Moderation: Werner Schulte

19.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Jenny Krämer, Benedikt Vallendar: Leben hinter Mauern – Arbeitsalltag und Privatleben hauptamtlicher Mitarbeiter des MfS in der DDR
Bisher standen vor allem IM’s und die Opfer der Staatssicherheit im Mittelpunkt. Die Autoren haben sich nun mit den Stasi-Offizieren beschäftigt, deren Akten ausgewertet und Gespräche mit ihnen geführt. So ist ein authentischer Blick auf diesen Teil des Repressionsapparates entstanden. Moderation: Helmuth Frauendorfer

20.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION
František Šedivý: Uran für die Sowjetunion
Der Autor schildert erstmalig, wie Häftlinge in Arbeitslagern der Tschechoslowakei unter lebensgefährlichen Bedingungen Uran für sowjetische Atomwaffen fördern mussten. Rainer Karlsch ergänzt die Gewinnung in der DDR durch die WISMUT und stellt die Bedeutung dieser Uran-Vorkommen für die sowjetischen Atombomben dar. Moderation: Nancy Aris


Samstag, 14. März 2015
12.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Rüdiger Wenzke (Hrsg.): „Damit hatten wir die Initiative verloren“. Zur Rolle der bewaffneten Kräfte in der DDR 1989/90
Im Herbst 1989 gingen immer mehr Menschen friedlich auf die Straße. Das SED-Regime aber wollte seine Macht erhalten, notfalls mit Gewalt. Mitwirkende: Daniel Niemetz (Autor), Tobias Hollitzer (Moderation)

14.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION
Udo Scheer: Wir kommen wieder. Plauen 1989. Eine Stadt demonstriert sich nach Deutschland
15.000 Plauener gingen am 7. Oktober 1989 friedlich auf die Straße. Erstmals musste ein SED-Bürgermeister den Demonstranten Gespräche anbieten. Der Autor beschreibt, wie es zu dieser Entwicklung kam und was die Besonderheiten in Plauen waren. Moderation: Tobias Hollitzer

16.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION
Christian Booß / Helmut Müller-Enbergs: Die indiskrete Gesellschaft. Studien zum Denunziationskomplex und zu Inoffiziellen Mitarbeitern
Die IM waren laut Stasi-Minister Mielke die „Hauptwaffe im Kampf gegen den Feind“. Das MfS verfügte aber auch über eine Vielzahl von „Auskunftspersonen“. Die Autoren haben diesen bisher weitgehend unbekannten Aspekt des MfS-Überwachungsapparates erstmals erforscht. Moderation: Uwe Müller

18.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Sergej Lochthofen: Grau. Eine Lebensgeschichte aus einem untergegangenen Land
Geboren im sowjetischen Gulag und später in die DDR übergesiedelt; zehn Jahre Journalist bei einer SED-Bezirkszeitung und ab 1990 Chefredakteur der ersten unabhängigen Tageszeitung. Ein autobiografischer Roman der an verschiedenen Orten im der kommunistischen Diktatur spielt. Moderation: Peter Wensierski

19.00 Uhr: PRÄSENTATION
Marcus Heumann / Elke Kimmel: Abgesang der Stasi. Die letzten Monate der Staatssicherheit im Originalton
Anrufe besorgter oder zorniger Bürger, Aufzeichnungen von Dienstversammlungen und Schulungsveranstaltungen oder Demonstrationsobservationen. Die Tonaufnahmen zeigen eine Innensicht.

20.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION
Roland Jahn: Wir angepassten. Überleben in der DDR
Warum haben sich so viele den Vorgaben der SED-Diktatur angepasst? Wie viel Spielraum hatte der Einzelne? In welchem Verhältnis standen Anpassung und Widerstand? Ein Buch über die Zumutungen des Alltags in der DDR. Moderation: Gerhard Praschl


Sonntag, 15. März 2015
11.00 Uhr: LESUNG
Christoph Brumme: Ein Gruß von Friedrich Nietzsche
Im Ost-Berlin der späten 80er Jahre leben Bobby, Franz und Paul in einer Atmosphäre von neuaufkommender Freiheit und allgegenwärtiger staatlicher Repression. Die Stasi setzt ein ganzes Heer von IM auf die drei an und zieht das Netz aus Überwachung und Repression immer enger, bis sich einer verfängt. Die Gefängnisszenen in diesem Roman sind unvergesslich, bizarr, böse und anrührend.


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