Aufruf: Bautzener Zeitzeugen zum Gefangenenaufstand im "Gelben Elend" im März 1950 gesucht
05.12.14
2015 jährt sich der Gefangenenaufstand im Bautzener "Gelben Elend" zum 65. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums erarbeitet die Gedenkstätte Bautzen derzeit eine neue Ausstellung, die die Geschichte des ersten und größten Häftlingsaufstandes der DDR umfassend darstellt.
Am 13. und am 31. März 1950 waren die Sprechchöre der verzweifelten Gefangenen des "Gelben Elends" in der ganzen Stadt zu hören: "Wir rufen das Rote Kreuz!" oder "Lasst uns nicht verrecken!" Tausende waren in dem ehemaligen sowjetischen Speziallager auf engstem Raum eingesperrt – von Hunger, Kälte, Krankheiten und dem ständig drohenden Tod gezeichnet. Der Aufstand wurde von der Volkspolizei der DDR brutal niedergeschlagen. Briefe aus dem Gefängnis gelangten auf geheimen Wegen in den Westen und machten Bautzen als Ort politischer Verfolgung bekannt.
Die Bautzener blieben in Anbetracht des Schicksals und der Schreie der Häftlinge nicht teilnahmslos, wie ehemalige Gefangene berichten. Bautzener Bürger versammelten sich vor den Gefängnismauern und winkten den Eingesperrten mit Tüchern zu. Manche brachten warmes Essen und wollten helfen, wurden aber von den Volkspolizisten zurückgewiesen.
Für die Erarbeitung der Ausstellung zu den Ereignissen vor 65 Jahren sucht die Gedenkstätte Bautzen Zeitzeugen, die damals als Bürger der Stadt oder der umliegenden Orte den Protest der Gefangenen hörten oder auf anderen Wegen wahrnahmen. Welche Erinnerungen haben die Bautzener an den Häftlingsaufstand? Wie erlebten sie den Aufstand mit? Was wurde innerhalb der Familien und der Bautzener Gesellschaft darüber erzählt?
Die Gedenkstätte Bautzen ist für jegliche Hinweise, Berichte und Dokumente dankbar. Bitte unterstützen Sie uns als Zeitzeugen oder deren Angehörige, den Gefangenenaufstand und die Solidarität der Bautzener nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Hochauflösende Pressefotos zur Darstellung des Zeitzeugen-Aufrufes erhalten Sie für Ihre Berichterstattung im Pressebereich unter https://www.stsg.de/cms/bautzen/pressefotos_downloads.
Weitere Informationen erhalten Sie von Sven Riesel, Öffentlichkeitsarbeit Gedenkstätte Bautzen, Telefon 03591 - 530 362 oder E-Mail sven.riesel@stsg.smwk.sachsen.de.
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