Freiwillige des 12. Internationalen Workcamps pflegen die baulichen Reste des einstigen Kriegsgefangenenlagers Zeithain
17.09.14
Zwischen dem 8. und dem 29. August haben die Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain und der Förderverein der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain e.V. in Zusammenarbeit mit dem Service Civil International (SCI) auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers das 12. SCI-Workcamp mit Freiwilligen organisiert.
Unter der fachlichen Anleitung der Archäologin und Denkmalpflegerin Bärbel Schulz führten die Jugendlichen in diesem Jahr hauptsächlich Arbeiten zur Erhaltung der bereits in den letzten Jahren freigelegten baulichen Relikte des Kriegsgefangenenlagers durch. So schnitten sie beispielsweise weite Teile des einstigen Eingangsbereiches frei und machten die Ausmaße der Entlausungsbaracke wieder sichtbar. Da aus Naturschutzgründen keine permanenten Markierungen auf dem einstigen Lagergelände angebracht werden konnten, nahmen die Teilnehmer vorhandene Baumstämme zur Hilfe, um die Barackengrundrisse darzustellen. Auch die einstige Lagerstraße wurde erstmals umfassend frei geschnitten. Rote Holzpflöcke verdeutlichen nun den Verlauf der Straße durch das Vorlager und geben einen Eindruck von den Ausmaßen des Lagers.
Die 15 Freiwilligen zwischen 19 und 29 Jahren kamen aus acht Ländern (Aserbaidschan, Bulgarien, Tschechien, Polen, Spanien, Russland, Taiwan und der Ukraine) nach Zeithain. Für die Dauer des Workcamps waren sie in einem Wohnhaus in Kreinitz untergebracht, das die Gemeinde dem Förderverein langfristig für solche Zwecke zur Verfügung gestellt hat. Dort konnten die Teilnehmer auch den Bürgerraum der Kita „Tausendfüßler“ und die sanitären Einrichtungen der nahgelegenen Turnhalle der SG Kreinitz benutzen. Campleiter, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ehrenamtlich betreuten, waren wie in den vergangenen Jahren die aus Großbritannien stammende Nicole Scott sowie Rolf Schwarz aus Deutschland.
Neben den Arbeiten auf dem Lagergelände haben die Freiwilligen auch Ausflüge nach Dresden, Leipzig und Torgau sowie zum Bundestag in Berlin unternommen, um auch Land und Leute besser kennenzulernen.
Zum Tag des offenen Denkmals, am 14. September, konnten Besucher in einer Sonderführung erstmals die Ergebnisse derArbeiten des diesjährigen Workcamps bestaunen. Die Archäologin Bärbel Schulz führte Interessierte über das einstige Lagergelände und vermittelte anhand der nun wieder sichtbaren Relikte die Geschichte dieses Ortes.