"Lasst uns nicht verrecken!" Gedenkandacht zum 64. Jahrestag des Gefangenenaufstandes im Bautzener "Gelben Elend"
20.03.14
Vor 64 Jahren, am 31. März 1950, waren die Sprechchöre der verzweifelten Gefangenen des "Gelben Elends" in der ganzen Stadt zu hören: "Wir rufen das Rote Kreuz!", "Wir fordern Gerechtigkeit!", "Lasst uns nicht verrecken!". Tausende waren in dem ehemaligen sowjetischen Speziallager auf engstem Raum eingesperrt – von Hunger, Kälte, Krankheiten und dem ständig drohenden Tod gezeichnet.
Nach der Übergabe des Speziallagers an die Volkspolizei der DDR Anfang 1950 hofften die Gefangenen auf bessere Haftbedingungen und baldige Entlassung. Sie wurden bitter enttäuscht, kaum einer kam frei, die Versorgungslage wurde noch schlechter. Am 13. März 1950 und zwei Wochen später, am 31. März, begehrten die Häftlinge gegen die unmenschlichen Haftbedingungen auf. Der erste Häftlingsaufstand der DDR wurde brutal niedergeschlagen, wie der Zeitzeuge Walter Kempowski dokumentierte: "Blutende Häftlinge wurden über den Hof geprügelt. Einer stürzte. Sie schlugen ihn wie eine Matratze, und immer auf den Kopf."
Die Gedenkstätte Bautzen lädt gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde St. Petri, dem Bautzen-Komitee e. V. und der Stadt Bautzen am Montag, den 31. März 2014, um 11 Uhr zu einer Gedenkandacht an den Gefangenenaufstand im Bautzener "Gelben Elend" ein. Die Andacht findet am historischen Ort in der Kirche der JVA Bautzen, Breitscheidstraße 4, 02625 Bautzen statt. Bitte bringen Sie für den Einlass Ihren Personalausweis mit.
Die Andacht ist zugleich der Auftakt des Jahresveranstaltungsprogramms der Gedenkstätte Bautzen. Mit insgesamt 13 Terminen beinhaltet es mehrere Ausstellungseröffnungen, Konzerte, Zeitzeugenführungen und Kinoabende.
Hochauflösende Pressefotos zur Darstellung der Gedenkandacht finden Sie für Ihre Berichterstattung im Pressebereich unter https://www.stsg.de/cms/bautzen/pressefotos_downloads.
Weitere Informationen erhalten Sie von Sven Riesel, Öffentlichkeitsarbeit Gedenkstätte Bautzen, Telefon 03591 - 530 362 oder E-Mail sven.riesel@stsg.smwk.sachsen.de.
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