Haft unterm Hakenkreuz. Bautzen I und Bautzen II 1933–1945
Für die Durchsetzung der nationalsozialistischen Diktatur waren die Gefängnisse, Strafgefangenenlager und Zuchthäuser von großer Bedeutung. Auch die Haftanstalten Bautzen I und Bautzen II waren Orte der Unterdrückung. Die ersten politischen Gefangenen der Bautzener Gefängnisse waren Kommunisten und Sozialdemokraten, Erzähler von politischen Witzen und sich offen äußernde Regimekritiker. Nachdem die Nationalsozialisten den Großteil ihrer politischen Gegner ausgeschaltet und ihre Macht gefestigt hatten, wurden Menschen verfolgt und eingesperrt, die nicht dem Ideal der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ entsprachen: Juden, Zeugen Jehovas, homosexuelle Männer, als "asozial" oder als "Gewohnheitsverbrecher" abgestempelte Kriminelle. Während des Zweiten Weltkrieges waren in Bautzen ausländische Frauen und Männer inhaftiert, die Zwangsarbeit für die Kriegswirtschaft leisten mussten.
Die Dauerstellung "Haft unterm Hakenkreuz" beschreibt die Bautzener Gefängnisse als festen Bestandteil des Terrorapparates der Nationalsozialisten. Anhand von zahlreichen Haftschicksalen zeigt die Ausstellung, aus welchen Gründen Menschen in die Gefängnisse gesperrt wurden und was mit ihnen geschah. Darüber hinaus schildern exemplarische Biographien die Verankerung der NS-Ideologie innerhalb des Gefängnispersonals und personelle Brüche und Kontinuitäten vor 1933 und nach 1945.