FÄLLT AUS: Stalinismus als Gewaltherrschaft – Vortrag von Prof. Dr. Jörg Baberowski
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Tagungs- und Erholungsheim der Brüder-Unität, Comeniusstraße 8, 02747 Herrnhut
WEGEN KRANKHEIT DES REFERENTEN ABGESAGT
„Die Bolschewiki wollten eine neue Gesellschaft erschaffen und träumten vom neuen Menschen. Doch reicht es aus, auf das bolschewistische Projekt der Modernisierung zu verweisen, um die stalinistischen Gewaltexzesse zu erklären? War Stalins Terrorherrschaft eine notwendige Folge der kommunistischen Ideologie? Es war Stalin, ein Psychopath und passionierter Gewalttäter, der den Traum vom neuen Menschen im Blut der Millionen erstickte. Er errichtete eine Ordnung des Misstrauens und der Furcht, in der jedermann jederzeit zum Opfer werden konnte.“ (Jörg Baberowski: Verbrannte Erde – Stalins Herrschaft der Gewalt)
Der Ausbruch der Gewalt, die Entstehung eines zuerst engen Raums, der die Gewalt anfänglich ermöglicht und in dem sie sich dann ausbreiten kann - das ist nicht allein in Russland passiert und kann sich wiederholen. Baberowski erforscht Gewaltherrschaften, welche Rolle Gewalt in Diktaturen spielt und welche Funktion die Gewalt von Seiten der Herrschenden hat.
Prof. Dr. Jörg Baberowski studierte Geschichte und Philosophie an der Universität Göttingen, 1994 promovierte er zum Doktor der Philosophie an der Historischen Fakultät der Universität Frankfurt am Main mit der Dissertationsschrift "Autokratie und Justiz. Zum Verhältnis von Rechtsstaatlichkeit und Rückständigkeit im ausgehenden Zarenreich 1864-1914", das 1996 als Buch erschien. Im Jahr 2000 habilitierte er mit der Abhandlung „Auf der Suche nach Eindeutigkeit. Zivilisatorische Mission, Nationalismus und die Ursprünge des Stalinismus in Azerbajdžan 1828-1941“ durch die Geschichtswissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen. Seine Habilitationsschrift erschien 2003 als Buch unter dem Titel "Der Feind ist überall. Stalinismus im Kaukasus". Für sein 2012 erschienenes Buch "Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt" erhielt Prof. Baberowski den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie "Sachbuch/Essayistik" für das Jahr 2012. Heute ist er Leiter des Instituts für Geschichtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Eine Veranstaltung der Akademie Herrnhut (AH) und der Umweltbibliothek Großhennersdorf.