Buchvorstellung und Gespräch: "Die Grenzen des Erzählbaren. Erinnerungsdiskurse von NS-Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in Ost- und Westeuropa“
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte für Zwangsarbeit LeipzigOrt:
Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Straße 09-11, 04107 Leipzig, Telefon: 0341 140810
In transnationaler Perspektive wurden 55 narrative Interviews mit ehemaligen NS-Zwangsarbeiterinnen und -Zwangsarbeitern aus der Republik Belarus, Russland, Frankreich und den Niederlanden vergleichend untersucht. Im Umgang mit NS-Zwangsarbeit sind in allen diesen Ländern bis heute Erinnerungskulturen vorherrschend, die eine angemessene Anerkennung dieser Opfergruppe verhindern. Die vorliegende Analyse macht jedoch deutlich, dass die nationalen Erinnerungsdiskurse Möglichkeiten und Grenzen des Erzählbaren zwar mit strukturieren, die Erinnerung an und die Verarbeitung von Zwangsarbeit aber stärker von individuellen biografischen Verläufen und Faktoren der Vor- und Nachkriegszeit beeinflusst sind.
Dr. Regina Plaßwilm, M.A., Historikerin und Kulturmanagerin, schloss im Jahre 2009 ihre Doktorarbeit am Historischen Seminar der Heinrich- Heine-Universität Düsseldorf zur Erinnerungsarbeit von ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern des Zweiten Weltkrieges unter einer komparativen Perspektive ab. Derzeit forscht sie zu weiblicher Zwangsarbeit in Westeuropa. Neben ihren wissenschaftlichen Forschungen und der Lehrtätigkeit ist sie beruflich als Kulturmanagerin mit der Organisation der Jüdischen Kulturtage in NRW 2011 und 2015 betraut worden.
Regina Plaßwilm, „Die Grenzen des Erzählbaren. Erinnerungsdiskurse von NS-Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in Ost- und Westeuropa“, Klartext-Verlagsgesellschaft, 2011, broschiert, 384 Seiten, ISBN-10: 978-3-8375-0490-5, Preis: EUR 34,95 €