Vortrag und Film: Zwangsarbeit im ländlichen Raum
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UT Connewitz, Wolfgang-Heinze-Str. 12a, Leipzig-Connewitz, TRAM 9, 1 0, 1 1, BUS 70, 89, 1 0 0, 1 0 7 (CONNEWITZ KREUZ)
Während des Zweiten Weltkrieges wurden mindestens 12 Millionen Menschen aus den von der Wehrmacht besetzten Ländern Europas zur Arbeit für die deutsche Wirtschaft gezwungen. Knapp die Hälfte der so genannten "Fremdarbeiter" musste in der Landwirtschaft arbeiten, die meisten kamen aus Polen und der Sowjetunion. Sie arbeiteten und lebten auf den Höfen eng mit der deutschen Bevölkerung zusammen – trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, wird das NS-Zwangsarbeitssystem vielerorts bis heute nicht als Unrecht wahrgenommen. Stattdessen herrscht oft ein Konsens des Schweigens oder die Erzählung von "unseren fleißigen Ostarbeitern".
Was machte Zwangsarbeit in der Landwirtschaft, im ländlichen Raum aus? Worin unterschied sie sich von Zwangsarbeit in der Stadt, z. B. in der Rüstungsindustrie? Wie waren die Arbeits- und Lebensbedingungen? Und wie wurde nach 1945 mit dem Thema umgegangen?
Einführungsvortrag von Roland Cerny-Werner über Zwangsarbeit in der Landwirtschaft, mit Schwerpunkt Thüringen. Danach Filmvorführung "Szukając Emila - Looking for Emil" (2012) über die Erinnerung an Zwangsarbeit im ländlichen Bayern.
Anschließend Gespräch, Fragen, Diskussion mit Roland Cerny-Werner und der Filmemacherin Angelika Laumer, Moderation: Anne Friebel (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig).
Dr. Roland Cerny-Werner, Historiker. 2003 Magisterarbeit über Zwangsarbeit in der Landwirtschaft Thüringens 1939 –1945.
Angelika Laumer, Filmemacherin und Politologin. Arbeiten zur Erinnerungs- und Dominanzkultur.
Infos/Trailer zum Film: www.zwangsarbeit-in-leipzig.de