Stimmen zum Artikel "Die Gedenk-Schlacht von Sachsen", FAZ-Sonntagszeitung vom 18.11.2012
09.12.12
Am 18. November 2012 schrieb Thomas Trappe, freier Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, in seinem Artikel "Die Gedenk-Schlacht von Sachsen" über Konflikte zweier Fördervereine (von mehr als einem Dutzend) mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten.
In dem Artikel heißt es: "Eine Stiftung soll die Erinnerung wachhalten an Gewaltherrschaft. Doch ihr Leiter und die Fördervereine liefern sich einen bizarren Kleinkrieg. Es geht um Geld, Macht, Politik. Die Lyrikerin Brigitte Oleschinski schreibt dieser Tage viel, allerdings keine Gedichte, sondern Stellungnahmen und Dienstaufsichtsbeschwerden. Die 57 Jahre alte Frau ist Vorsitzende des Fördervereins des Torgauer Dokumentations- und Informationszentrums (DIZ). 1991 hat sie den Verein mitgegründet, durch ihn wurde die Gedenkstätte maßgeblich aufgebaut. [...]"
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Hierzu erschien am 09.12.2012 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung folgender Leserbrief des Sächsischen Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Lutz Rathenow:
"Am 18.11. erschien ein Artikel über den Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Siegfried Reiprich. Über den von mir in seiner Arbeit aufmerksam beobachteten Siegfried Reiprich höre ich nur Gutes bis Bestes von fast allen Gedenkstätten und Fördervereinen. Ich bin befangen, denn ich bin Stiftungsrat. Hätte ich an ihm Entscheidendes zu kritisieren, würde ich die Kritik wahrscheinlich nur intern vorbringen. Aber so ganz offen: Reiprich half mit, den Sächsischen Gedenkstättenstreit zu beenden - CDU, SPD, Grüne haben im Landtag kürzlich einem vorzüglichen neuen Gedenkstättensgesetz zugestimmt. Er hat sich sehr für Hoheneck und die DDR-Hinrichtungsstätte in Leipzig eingesetzt und sie ins Gedenkstättengesetz gebracht. Der Förderverein für Hoheneck ist mit sein Verdienst, aber auch vom Förderverein für den Lern- und Gedenkort Kaßberg (das DDR-Abschiebegefängnis für den Gefangenenfreikauf) höre ich viel Erfreuliches. Das und noch einiges mehr ist für drei Jahre Arbeit keine üble Bilanz. Aber sicher will der Artikel-Autor durch Weglassung von Fakten eine umso intensivere Suche nach ihnen außerhalb des Textes anregen."
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Zum Artikel sind der Stiftung weitere Leserbriefe bekannt, die bis zum 09.12.2012 unveröffentlicht geblieben sind, u. a.:
Leserbrief des Vorstandsvorsitzenden Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. Uwe Schwabe:
" [...] Siegfried Reiprich ist von einer Findungskommission, die alle Opfergruppen repräsentierte, empfohlen und von einem unabhängigen Stiftungsrat als Geschäftsführer in freier und geheimer Wahl mit absoluter Mehrheit gewählt wurden, auch wenn das Frau Stange damals politisch nicht gepasst haben mag. Unter der Geschäftsführung von Herrn Reiprich und dem Stiftungsratsvorsitz von Frau Staatsministerin Prof. Dr. Dr. Sabine Freifrau von Schorlemer, sind die 2003 ausgetretenen Opferverbände, wieder im Stiftungsbeirat aktiv. [...] "
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Leserbrief von Jürgen Breitbarth. Herr Breitbarth stammt aus einer Zwickauer Arbeiterfamilie und wurde 1976/77 wegen Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns inhaftiert und war Landesvorsitzender der VOS Berlin-Brandenburg (Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V.):
" [...] Als Kenner der "Aufarbeitungsszene", und da auch tätig, kenne ich Herrn Reiprich als einen sehr korrekten Diskutanten. Ihm Traumatisierung als ehemaligen Verfolgten des SED-Regimes vorzuwerfen, wie es Frau Oleschinski tat, ist schon sehr problematisch, zumal wenn man so etwas über die Medien verbreitet. Auch empfinde ich es als sehr diskriminierend, ihm eine "Politische Richtung" anzudichten. Gerade im Bereich der Aufarbeitung von Diktaturen ist es dringend notwendig, parteienneutral zu agieren... [...] "
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