GLÜCKLICHER SKLAVE. Eine Justizkarriere in der DDR. Vortrag und Gespräch mit Rudi Beckert und Dr. Klaus Bästlein. DIE VERANSTALTUNG KANN WEGEN ERKRANKUNG DES REFERENTEN LEIDER NICHT STATTFINDEN.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.
Rudi Beckert war der fünfthöchste Richter der DDR. Von 1959 bis 1962 amtierte er als Direktor des Kreisgerichts Torgau. 1972 wurde er Oberrichter am Obersten Gericht der DDR; dort leitete er zuletzt die Grundsatzabteilung und war Vorsitzender des Entschädigungssenats. Rückblickend schildert er sein Leben und setzt sich mit dem Justizalltag im SED-Staat (selbst-)kritisch auseinander. Das Ergebnis ist »eine vorbehaltlose Rechenschaftslegung« (Karl Wilhelm Fricke). Aus der Innenperspektive schildert er zahlreiche interne Abläufe sowie das Zusammenwirken von Justiz, Partei und Staatssicherheit. Beckert stellt die Frage nach dem Charakter der DDR als Unrechtsstaat und weicht der Antwort nicht aus – er argumentiert differenziert, indem er seine eigene Rolle als »glücklicher Sklave« (so der Titel seiner 2011 erschienenen Erinnerungen) reflektiert.
Moderation: Dr. Klaus Bästlein, Jurist und Historiker, LStU Berlin