Entstehungsgeschichte des Erinnerungsortes torgau
Im Juni 1991 wurde der Förderverein Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau ins Leben gerufen. Er entstand aus einer gemeinsamen Initiative von West-Berliner Zeithistorikern und Torgauer Bürgern, von denen einige bereits vor 1989 versucht hatten, die tabuisierte Haftstättengeschichte ihrer Heimatstadt zu erforschen. 1995 konnte die Ausstellung „Torgau – Ein Kriegsende in Europa“ im Flaschenturm von Schloss Hartenfels präsentiert werden.
Seit 1998 wird das DIZ Torgau als Gedenkstätte von gesamtstaatlicher Bedeutung zu gleichen Teilen vom Bund und vom Freistaat Sachsen gefördert. Seit 1999 befindet sie sich in Trägerschaft der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft.
Die ständige Ausstellung des DIZ Torgau „Spuren des Unrechts“ wurde in drei Teilabschnitten realisiert. Der erste Ausstellungsabschnitt „‚Feindliche Elemente sind in Gewahrsam zu halten‘. Die sowjetischen Speziallager Nr. 8 und Nr. 10 in Torgau 1944-1948“ wurde im September 1996 eröffnet. Seit Mai 1998 ist der Teilabschnitt „Torgau im Hinterland des Zweiten Weltkriegs – Militärjustiz, Wehrmachtgefängnisse, Reichskriegsgericht“ zu sehen. Im Mai 2004 wurde die Ausstellung mit dem letzten Abschnitt „‚Heute: Haus der Erziehung‘. Der Strafvollzug der DDR in Torgau 1950-1990“ fertiggestellt.
Am 12. Dezember 2022 beschloss der Stiftungsrat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten im Zuge der Neuerarbeitung der Dauerausstellung des DIZ Torgau eine Umbennenung der Gedenkstätte. Der neue Name lautet seither „Erinnerungsort Torgau. Justizunrecht – Diktatur – Widerstand“.