Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,
seit vielen Jahren unterstützen junge Menschen die Arbeit der Gedenkstätten der Stiftung: im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres oder des Gedenkdienstes (des österreichischen Wehrersatzdienstes), als Praktikanten oder als Honorarkräfte für Führungen. Sie helfen bei der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, sind mit dokumentarischen Aufgaben betraut oder wirken bei Ausstellungs- und Publikationsprojekten mit. Ohne dieses Engagement könnten viele Angebote der Stiftung nicht oder nur eingeschränkt realisiert werden. Grund genug, einen von ihnen in diesem Newsletter näher vorzustellen.Mit freundlichen Grüßen im Auftrag des Geschäftsführers
Dr. Bert Pampel
PS: Urlaubsbedingt erscheint dieser Newsletter verspätet und in geringerem Umfang.
Vorschau
24.09.2012 | Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain: "Vergessene Opfer des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion" - Führung und Vortrag von Jens Nagel (Leiter der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain) über das Schicksal von sowjetischen Kriegsgefangenen, Italienischen Militärinternierten und polnischen Kriegsgefangenen in der Zeit des Nationalsozialismus. Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Wilhelm-Külz-Stiftung Sachsen. > Mehr...
24.09.2012 | Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" Leipzig: Podiumsdiskussion zur Finissage der Wanderausstellung im Sächsischen Landtag „9. Oktober 1989 – Tag der Entscheidung in Leipzig - Revolutionstage in Sachsen". Über die Wechselwirkungen und die damaligen Ereignisse diskutieren Bürgerrechtler, die im Herbst 1989 demonstriert haben und kommen zum Abschluss der Wanderausstellung mit dem Publikum ins Gespräch. > Mehr...
25.09.2012 | DIZ Torgau: "Spuren des Unrechts - Der Haftort Torgau im 20. Jahrhundert", in Kooperation mit der Volkshochschule Nordsachsen. In der Veranstaltung soll ein Überblick über den Haftort Torgau im 20. Jahrhundert gegeben werden. An den Besuch der JVA Torgau schließt sich eine Führung durch die ständige Ausstellung des DIZ Torgau »Spuren des Unrechts – Wehrmachtjustiz, Sowjetische Speziallager, Strafvollzug der DDR in Torgau« im Schloss Hartenfels an. Auch der normalerweise nicht zugängliche Brückenkopf, der bis zur Begegnung an der Elbe ebenfalls Wehrmachtgefängnis war, wird besichtigt. > Mehr...
03.10.2012 | Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" Leipzig: „Der erste Riss in der Mauer“, Vortrag und Gespräch. Als im September 1989 Ungarn die Grenze zu Österreich öffnete und zehntausende DDR-Bürger flüchteten, begann eine Kettenreaktion, die zum Fall der Mauer führte. Diese These vertritt der gebürtige Ungar Andreas Oplatka, der sich 1956 am dortigen Volksaufstand beteiligte. > Mehr...
09.10.2012 | Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" Leipzig: Lange Ausstellungsnacht – Zeitgeschichte an Original-Orten. Anlässlich des Lichtfestes bietet das Bürgerkomitee ständige Führungen durch die Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ und die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ sowie Filmvorführungen zum 9. Oktober 1989 im Gebäude der ehemaligen Bezirksverwaltung der Staatssicherheit. > Mehr...
09.10.2012 | DIZ Torgau: "Falladas letzter Roman - Die wahre Geschichte". Vortrag von Manfred Kuhnke. Elise und Otto Hampel wurden am 22. Januar 1943 vom Volksgerichtshof wegen »Zersetzung der Wehrkraft« und »Vorbereitung zum Hochverrat« zum Tode verurteilt, weil sie mehr als 200 handschriftliche Flugzettel mit der Aufforderung zur Kriegsverweigerung in Briefkästen und Treppenhäusern ausgelegt hatten. Seinen letzten Roman "Jeder stirbt für sich allein" schrieb Hans Fallada nach diesen authentischen Ereignissen auf der Grundlage von Gestapoakten. Den Germanisten Manfred Kuhnke hat das Schicksal des Ehepaars Hampel nicht losgelassen. Entstanden ist eine akribisch recherchierte, spannende Geschichte - ein Stück deutscher Zeitgeschichte. > Mehr...
NEUES AUS DER ARBEIT DER STIFTUNG UND IHRER GEDENKSTÄTTEN
24.08.2012 | Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain: Besucherandrang zur Abschlusspräsentation des 10. SCI-Workcamps 2012 auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Zeithain. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workcamps stellten zusammen mit der Archäologin und Denkmalpflegerin Bärbel Schulz (Berlin) das aktualisierte Konzept des Geschichtslehrpfades vor. Anhand von historischen Fotografien aus den Jahren 1941 bis 1945 wurden Stationen des geplanten Geschichtslehrpfades abgegangen und durch die Teilnehmer des Workcamps erläutert. > Mehr...
06.09.2012 | Gedenkstätte Bautzen: Seit dem September 2012 absolviert Herr Sebastian Naumann für zwölf Monate ein freiwilliges soziales Jahr im Bereich Politik in der Gedenkstätte Bautzen. Ausschlaggebend, sich für ein FSJ Politik in der historisch-politischen Bildung zu entscheiden, war für ihn seine Teilnahme am Projekt „Zeitensprünge“ der Sächsischen Jugendstiftung in den vergangenen zwei Jahren. Ein Jahr davon hatte er sogar die Projektleitung inne. Sein Projekt „Noch mal Glück gehabt ...?!“ beschäftigte sich mit der Geschichte der DDR, mit Stasi-Akten und Biographien aus dieser Zeit. > Mehr...
13.09.2012 | Gedenkstätte Bautzen: Ab dem 4. September 2012 bis Juni 2013 ist die Wanderausstellung "Gewalt hinter Gittern" im Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. / Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus zu sehen. "Der Weiße Strich" geht ab 1. September ebenfalls weiter auf Ausstellungstour, geplant sind die Orte: Grenzlandmuseum Asbach/Sickenberg, BStU-Außenstelle Magdeburg, Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Herbert-Wehner-Bildungswerk Rostock, BStU-Außenstelle Dresden, DIZ Torgau und voraussichtlich Stadtmuseum Weimar. > Mehr...
RÜCKBLICK
21.08.2012 | Stiftung: Sachsenburg hofft auf Förderung zur Errichtung einer Gedenkstätte als Erinnerung an das frühe KZ Sachsenburg. Mit dem neuen Gedenkstättengesetz könnte dies realisiert werden. > Mehr...
23.08.2012 | Pirna-Sonnenstein: Die Gedenkstätte erforscht Schicksale sächsischer "Euthanasie"-Opfer. Das Projekt "Gedenkbuch" soll in würdiger Form an ermordete Kinder, Frauen und Männer erinnern. Die "Freie Presse" berichtete. > Mehr...
28.08.2012 | Gedenkstätte Bautzen: Über die Begrüßung des einmillionsten Besuchers der Gedenkstätte Bautzen seit ihrer Gründung berichtete der MDR sowohl Online als auch im Hörfunk und Fernsehen. > Mehr...
28.08.2012 | Stiftung: Großschweidnitz strebt Eröffnung des Erinnerungsortes für das Jahr 2014 an. Zur Ausführung des Projekts muß jedoch erst die Novelle des sächsischen Gedenkstättengesetzes verabschiedet werden. Die "Freie Presse" berichtete. > Mehr...
05.09.2012 | Gedenkstätte Bautzen: Andrang zum Tag des offenen Denkmals: Zeitzeugen sprechen über ihre Haft. Erstmals fährt Bus zwischen Gedenk- und Gräberstätte in Bautzen. > Mehr...
Kalenderblatt
07.09.1945 | Vier Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nimmt die sowjetische Geheimpolizei NKWD im ehemaligen Wehrmachtgefängnis Torgau-Fort Zinna das Speziallager Nr. 8 in Betrieb. In ihm werden Deutsche, vor allem aus der Provinz Sachsen, wegen tatsächlicher oder angeblicher Mitgliedschaft bzw. Funktion in der NSDAP oder in anderen nationalsozialistischen Organisationen als "feindliche Elemente" in Gewahrsam genommen. Ihre strafrechtliche Verurteilung wegen konkreter Vergehen ist nicht beabsichtigt. Bereits am 15. Oktober ist das Gefängnis, das ursprünglich für 1.000 Gefangene konzipiert wurde, mit 6.357 Häftlingen überbelegt. Wegen des nahenden Winters bittet Lagerleiter Major Lawrentjew bereits zum zweiten Mal seinen Vorgesetzten, Briefe der Insassen an ihre Angehörigen mit der Bitte um Kleidersendungen zu genehmigen, da die meisten Gefangenen die sommermäßige Kleidung trügen, in der sie verhaftet wurden und zum Teil auch keine richtigen Schuhe besäßen. Sowohl dieser Briefwechsel als auch die Aushändigung bereits an das Lager geschickter Winterkleidung werden jedoch untersagt; die Gefangenen sollten vollständig von der Außenwelt isoliert werden. In den beiden Torgauer Speziallagern, Mitte Mai 1946 wurde in Torgau zusätzlich das Speziallager Nr. 10 in Betrieb genommen, starben nach sowjetischen Akten etwa 800 Menschen, 130 von ihnen wurden in Torgau hingerichtet. Insgeamt überlebte mehr als ein Drittel der insgesamt etwa 120 000 deutschen Gefangenen die Haft in den Speziallagern auf deutschem Boden zwischen 1945 und 1950 nicht. Mehr...
IMPRESSUM
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Dülferstraße 1
01069 Dresden
Redaktion: Dr. Bert Pampel/Gesine Quellmalz
pressestelle@stsg.smwk.sachsen.de
www.stsg.de
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt, bewahrt und gestaltet historische Orte im Freistaat Sachsen, die an die Opfer politischer Verfolgung sowie an Opposition und Widerstand während der nationalsozialistischen Diktatur oder der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR erinnern.