Schicksal des Torgauer Militärhäftlings Fritz Spangenberg in ZDF-Dokumentation vorgestellt
20.01.25
Am 27. Januar zeigt ZDFinfo anlässlich des bundesweiten Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus die Dokumentation „Verbotene Liebe – Queere Schicksale in der NS-Diktatur“. Dort geht der Schauspieler Jannik Schümann auf Spurensuche nach Fritz Spangenberg, der im Torgauer Militärgefängnis Brückenkopf inhaftiert war. In der Dokumentation spricht Jannik Schümann dafür auch mit Elisabeth Kohlhaas, der Leiterin des Erinnerungsortes Torgau.
Fritz Spangenberg wurde 1943 als Soldat wegen des angeblichen „Versuchs der Verführung eines Minderjährigen“ nach §175a verurteilt. Der Paragraf stellte sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe und ermöglichte so die Verfolgung von homosexuellen Menschen. Die Nationalsozialisten hatten den Paragrafen noch einmal verschärft. Seit 1944 gilt Fritz Spangenberg als vermisst. Vermutlich verstarb er im Strafeinsatz an der Ostfront, zu dem er von Torgau aus aufbrechen musste.
Elisabeth Kohlhaas gibt in der Dokumentation Einblicke in die Verbrechen der nationalsozialistischen Militärjustiz, einem wirkungsvollen Instrument zur Verfolgung von Widerstand und nicht gewünschtem Verhalten. Torgau war das Zentrum dieser Unrechtsjustiz und des militärischen Strafvollzugs im Zweiten Weltkrieg.
Die Dokumentation ,,Verbotene Liebe – Queere Schicksale in der NS-Diktatur“ ist in der ZDF-Mediathek bereits jetzt zu sehen und dort bis zum 27. Januar 2025 verfügbar: www.zdf.de/dokumentation.de
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