Interview des Erinnerungsortes Torgau mit Karl-Wilhelm Wichmann bei ZDFinfo zu sehen
15.11.24
Am 9. November wurde der erste Teil der ZDFinfo-Dokumentationsreihe ,,Geheimnisse der DDR“ ausgestrahlt. Die Dokumentation beleuchtet den Alltag der Bürgerinnen und Bürger der DDR – abseits der Staatsideale von Sozialismus, Antifaschismus und der Freundschaft mit der Sowjetunion. Teil der Dokumentation ist die Geschichte von Karl-Wilhelm Wichmann. Er war im Speziallager Nr. 10 in Torgau inhaftiert. 2022 hat der Erinnerungsort Torgau mit ihm ein Interview geführt, das nun in der Dokumentation zu sehen ist.
Karl-Wilhelm Wichmann wird 1928 geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beginnt er ein Lehramtsstudium am pädagogischen Institut in Greifswald. In einem Vortrag äußert er sich kritisch zur Besetzung des Ruhrgebiets, der Bodenreform und der Meinungsfreiheit. Er wird verhaftet und im März 1946 zu 10 Jahren Lagerhaft verurteilt. Zunächst kommt Karl-Wilhelm Wichmann in das Speziallager Nr. 10 im Fort Zinna in Torgau und wird 1948 in das Speziallager Nr. 7 in Sachsenhausen verlegt. Der Haftalltag ist geprägt von Hunger, Krankheit und Eintönigkeit. Anfang des Jahres 1950 wird das Lager Sachsenhausen aufgelöst. Doch statt seiner erhofften Entlassung folgt für Karl-Wilhelm Wichmann eine erneute Verlegung nach Torgau. Mittlerweile nutzt die DDR das Fort Zinna als Strafvollzugseinrichtung. Hier ist er weitere vier Jahre inhaftiert bevor er 1954 endlich frei kommt.
Die Dokumentation ,,Geheimnisse der DDR“ ist in der ZDF-Mediathek verfügbar.
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