Sonderausstellung
„Wir waren gezwungen, mit dem wenigen, was wir hatten zu operieren, oft war das nur eine Jodtinktur“ – so beschrieb der italienische Militärarzt Federico Corrado den Mangel an medizinischer Ausstattung im Kriegsgefangenenlager Zeithain.
Die Sonderausstellung zeigt unter anderem Flaschen mit Jodtinktur, die mutmaßlich zur Desinfektion genutzt wurden.
Bei Bodengrabungen auf dem Gelände des Lagers wurde eine große Anzahl an Fundstücken geborgen. Die meisten Gegenstände haben sowjetische und italienische Kriegsgefangene zurückgelassen. In der Ausstellung bieten Arzneireste, Sanitätsmaterial und Einrichtungsgegenstände einen Einblick in deren medizinische Versorgung.
Vor allem für die Zeit des Reservelazaretts Zeithain, in dem viele Kriegsgefangene an Tuberkulose verstarben, ergänzen die Fundstücke die wenigen überlieferten Dokumente und Erinnerungsberichte. So verweisen beispielsweise unterschiedliche Behältnisse von Nahrungsergänzungsmitteln auf Hunger und Nährstoffmangel, den die Gefangenen im Lager erlitten. Durch die Präsentation der teilweise sehr persönlichen Objekte wie Zahnbürsten oder Rasierpinsel rücken die Schicksale der Gefangenen näher an die Besucherinnen und Besucher.
Die Ausstellung ist zu den gewohnten Öffnungszeiten der Gedenkstätte geöffnet. Sie befindet sich in der ehemaligen Gefangenenbaracke.