Publikation „Jugendhäuser in der DDR“ mit Beitrag aus dem Erinnerungsort Torgau erschienen
15.10.24
In Torgau bestand von 1948 bis 1975 ein Jugendgefängnis. Darüber sprach die Leiterin des Erinnerungsortes Torgau, Elisabeth Kohlhaas, im vergangenen Jahr auf dem Kongress „Jugendhäuser in der DDR. Geschichte. Insassen. Folgen“ der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG). Ihr Vortrag sowie die restlichen Beiträge der Tagung sind nun als Publikation erschienen.
In das Torgauer Jugendgefängnis kamen Jungen im Alter von 14 bis 18 Jahren in Haft. Sie wurden auch aufgrund politischer Gründe verurteilt. Geprägt war die Haft von militärischem Drill sowie körperlichen und psychischen Misshandlungen der Gefangenen. Das Jugendgefängnis war eine von zwei repressiven Einrichtungen gegenüber Jugendlichen in Torgau. Jahrelang bestand parallel dazu der „Geschlossene Jugendwerkhof“.
Die Geschichte der Jugendgefängnisse in der DDR ist ein bisher kaum bekanntes Thema. Die Tagung im vergangenen Jahr und die daraus entstandene Publikation bieten nun erste wichtige Impulse für die weitere Forschung. Neben dem Beitrag zum Jugendgefängnis in Torgau finden sich darin auch Forschungsergebnisse zu den Jugendgefängnissen in Hohenleuben, Dessau-Wolfen und Halle (Frohe Zukunft).
Die Publikation kann kostenlos auf der Website der UOKG heruntergeladen werden.
Kontakt:
Pascal Straßer
Vermittlungs- und Öffentlichkeitsarbeit
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