Netzwerktreffen „Kriegsgefangene im Nationalsozialismus“
01.10.24
Von Freitag, den 27. September, bis Sonntag, den 29. September 2024, trafen sich in der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain Gedenkstättenmitarbeiter, Ehrenamtliche und Interessierte zur dritten Netzwerktagung „Kriegsgefangene im Nationalsozialismus“. Ein wichtiges und aktuelles Ziel des Netzwerkes ist es, dass die Wehrmachtsverbrechen an Kriegsgefangenen in der novellierten Gedenkstättenkonzeption des Bundes Berücksichtigung finden. Bisher ist diese Opfergruppe in der Förderkonzeption der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) nicht explizit enthalten.
Die an diesem Wochenende referierten Fachvorträge dienten vor allem dem Wissenstransfer und dem Austausch. Beachtung fand unter anderem der Vortrag von Olga Kröniger zur Zwangsarbeit sowjetischer Kriegsgefangener in der Leipziger Landmaschinenfabrik Rudolf Sack. Dabei wurde auch deutlich, dass die Überlieferung von Betriebsarchiven in Ostdeutschland eine sehr gute Forschungsgrundlage bietet, um die weitreichende Zwangsarbeit inmitten der deutschen Gesellschaft während des Zweiten Weltkrieges darzustellen.
Zeitgleich mit der Rede des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier im italienischen Marzabotto zum Gedenken an die Opfer des SS-Massaker in dem norditalienischen Dorf stellte Milan Spindler zum Abschluss der Tagung seine Forschungen zu italienischen Kriegsgefangenen der Wehrmacht dar. Er zeigte damit auch auf, wie fruchtbar Recherchen in den Herkunftsländern der Gefangenen sein können und welche Forschungsdesiderate mit der Hilfe von italienischen Archiven bearbeitet werden könnten.
Kontakt
Nora Manukjan (Referentin)
Tel: 03525 510472
nora.manukjan@stsg.de