Neuer Audioguide erschließt Areal der Gedenkstätte Großschweidnitz
15.02.24
Seit diesem Jahr können Besucherinnen und Besucher der Gedenkstätte Großschweidnitz das Friedhofsgelände und die ehemalige Pathologie der Landesanstalt Großschweidnitz selbstständig erkunden. Ein Audioguide macht es möglich.
An 13 Stationen erfährt man mehr über die Geschichte des Friedhofes und die Nutzung während der NS-Krankenmorde. Wer waren die dort bestatteten Menschen? Gab es Grabsteine? Warum gibt es ein separates „Ausländerabteil“? Fanden im Pathologiegebäude, in dem sich heute die Gedenkstätte befindet, Untersuchungen statt? Auf all diese Fragen gibt der Audioguide Antworten.
An ausgewählten Stationen werden auch Biografien erzählt. Eine von ihnen ist die von Elli Helm. Nach ihrem Tod 1944 in Großschweidnitz besuchte die Mutter ihr Grab und beschrieb, welcher Anblick sich ihr bot: „Kein Grab oder eine Andeutung. Nur festgetretener Boden und alles lief darüber hin.“ Das Zitat ist heute auf den Namenstafeln zu lesen.
Der Rundgang dauert etwa 45 Minuten. Er ist barrierefrei.
Der Audioguide ist kostenlos und kann auf jedem handelsüblichen Smartphone heruntergeladen und genutzt werden. Dazu ist die Installation der kostenfreien App „Hearonymus“ notwendig (über Google Play Store und App Store). Er ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar.
Der Audioguide entstand im Rahmen des Programms „Sehnsucht nach Freiheit“ (www.erinnerungskultur.sachsen.de). Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Das beigefügte Bildmaterial (Audioguide, im Hintergrund Denkmal auf dem Anstaltsfriedhof) kann unter Angabe der Rechte (StSG) in print-, online- und sozialen Medien kostenfrei genutzt werden. Weiteres Bildmaterial auf Anfrage.
Kontakt
Dr. Maria Fiebrandt
Wissenschaftliche Referentin Gedenkstätte Großschweidnitz
maria.fiebrandt@stsg.de