HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste lädt ein zur erinnerungskulturellen Veranstaltungsreihe „SCHICHTEN“
09.01.24
Unter dem Motto „SCHICHTEN“ wird sich im Europäischen Zentrum der Künste HELLERAU ab 2024 in einer neuen Veranstaltungsreihe mit der Aufarbeitung, (Wieder-)Entdeckung und Überschreibung von Geschichte und Geschichten aus der Perspektive der zeitgenössischen Künste beschäftigt.
In der Veranstaltungsreihe „SCHICHTEN“ geht es darum, den Bogen vom 20. ins 21. Jahrhundert zu schlagen und die Gegenwart auch aus der Vergangenheit heraus zu befragen. Das erste Stück dieser Reihe „Self Care Strandbefehl“, wird in HELLERAU vom 18. bis 20. Januar 2024 aufgeführt. Das Theater-Kollektiv fachbetrieb rita grechen setzt sich darin mit multidirektionalem Erinnern auseinander. „Self Care Strandbefehl“ konfrontiert die Ideologie von Erholungskonzepten des Nationalsozialismus mit gegenwärtigen Praktiken im Bereich Urlaub und Freizeit anhand des Fallbeispiels des Seebade-Gebäudekomplexes Prora. fachbetrieb rita grechen stellt sich in diesem Stück die Frage wie mit den Spuren der Vergangenheit umgegangen werden.
Am 20. Januar finden im Vorfeld des Stücks drei kontextualisierende Impulsvorträge von Katja Lucke (Dokumentationszentrum Prora), Dr. Thomas Widera (Hannah-Arendt-Institut) und Christine Dörner (Universität Weimar) statt. Anschließend besprechen die Vortragenden die Geschichte und die heutige Verwendung von Prora.
Ein kurzer Ausblick auf weitere Veranstaltungen in dieser Reihe:
29. Februar & 1. März: „The Great Grand Other“ ist eine szenische Erkundung über Krieg und Trauma in der eigenen Familienerzählung von Michael McCrae, Dina Zaitev und Matthias Schönijahn.
1. März: „Kofflers Schicksal: Die Goldberg-Variationen“ von das Jewish Chamber Orchestra Munich. Gemeinsam mit der Autorin Stella Leder verknüpft das Orchestra die Befragung deutscher Erinnerungskultur mit dem Leben und Werk Józef Kofflers.
2. März: „Magda Toffler. Versuch über das Schweigen“ von Boris Nikitin: Hier blickt der Regie-Autor auf die Geschichte seiner Großmutter, die selbst ihren Töchtern verschwieg, dass sie aus einer jüdischen Familie stammt.
Am 2. März findet außerdem die Präsentation der Forschungsarbeit „Zur Geschichte des Festspielhauses Hellerau und des umgebenden Areals in der Zeit des Nationalsozialismus“ von Robert Badura statt sowie die Panels „Strategien der Aufarbeitung – Kulturinstitutionen im Umgang mit ihrer Geschichte“ und „Künstlerische Praktiken des Erinnerns“.
Kontakt:
HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste
Karl-Liebknecht-Str. 56 | 01109 Dresden
Tel: 0351 264 62 0
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