„Gehen oder Bleiben“ – Bildungsprojekt des Erinnerungsortes Torgau bringt Jugendliche nach Sandbostel
19.10.23
Ende September führte ein Projekt des Erinnerungsortes Torgau Schülerinnen und Schüler des Johann-Walter-Gymnasiums Torgau nach Niedersachen. Sie besuchten die Gedenkstätte Lager Sandbostel. Dort befand sich in den 1950er Jahren das zentrale Notaufnahmelager für geflüchtete Jugendliche aus der DDR.
Alles Gewohnte plötzlich hinter sich zu lassen, ist allein schon ein großer Schritt. Wenn es jedoch zusätzlich noch völlig ungewiss ist, wie das Leben danach weitergeht, muss der Grund schwerwiegend sein. Wie es für Jugendliche war, alleine und ohne ihre Familie aus der DDR in die Bundesrepublik zu fliehen, erfuhren die Torgauer Schülerinnen und Schüler eindrucksvoll in einem Zeitzeugengespräch mit Herrn Gröbe. Er war als 17-Jähriger aus der DDR geflüchtet und hatte mehrere Wochen im Notaufnahmelager Sandbostel verbracht.
Dr. Lars Hellwinkel führte die Gruppe zudem über das Gelände der Gedenkstätte und ging mit ihr auf Suche nach Spuren des ehemaligen Notaufnahmelagers. Auf dem Programm der Exkursion standen außerdem der Besuch der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn sowie des Auswandererhauses in Bremerhaven.
Die Fahrt nach Sandbostel war Teil des Projekts „Gehen oder bleiben? Jugendliche in der DDR zwischen Repression und Flucht“ des Erinnerungsortes Torgau. Bereits im vergangenen Dezember hatten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem DDR-Jugendgefängnis in Torgau beschäftigt.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Lars Hellwinkel, Herrn Gröbe und allen Beteiligten für die gelungene Durchführung und die spannenden Einblicke.
Kontakt:
Pascal Straßer (Vermittlungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03421 7739684
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