Von der Stiftung geförderte Ausstellungseröffnungen im Schloss Hainewalde und in den Städtischen Museen Zittau
18.09.23
Am vergangenen Freitag wurde im Schloss Hainewalde eine Dauerausstellung zur Geschichte des historischen Ortes als „Schutzhaftlager Hainewalde“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Dauerausstellung ist Teil des von den Städtischen Museen Zittau getragenen Projektes „Zittau '33“. Im Städtischen Museum Zittau selbst wurde am gleichen Tag die Sonderausstellung „Zittau '33. Machtergreifung in der südlichen Oberlausitz“ eröffnet. Anlass der Projekte ist der 90. Jahrestag der nationalsozialistischen „Machtergreifung“.
Die Städtischen Museen Zittau und zahlreiche Partnerinnen und Partner aus Zittau und Umgebung – darunter die Hillersche Villa, das Gerhart-Hauptmann-Theater, die Kreismusikschule Dreiländereck, die Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Johannis Zittau, die Volkshochschule Dreiländereck – nehmen dieses Ereignis zum Anlass, in Ausstellungen, Lesungen, Vorträgen, Performances, Konzerten und vielen weiteren Formaten kooperativ diesen Themenkomplex zu bearbeiten und in der Öffentlichkeit zu kommunizieren.
In der Ausstellung in den Städtischen Museen Zittau steht das Jahr 1933 in der Stadt im Mittelpunkt, wobei verschiedene Perspektiven die nationalsozialistischen „Machtergreifung“ und die damit einhergegangenen kulturellen Veränderungen, das Stadtbild und die beginnende Verfolgung politischer Gegnerinnen und Gegner sowie jüdischer Bürgerinnen und Bürger beleuchten.
Die Dauerausstellung im Schloss Hainewalde bezieht sich konkret auf den Ort: Unmittelbar nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ wurde im dortigen Schloss ein so genanntes „Schutzhaftlager“ eingerichtet. Es sollte der Unterdrückung und „Umerziehung“ politischer Gegner dienen. Die Ausstellung bietet nun anhand der Dokumentation der Geschehnisse vor Ort und der Schilderung einzelner Schicksale einen Einblick in die Frühphase des NS-Terrors in der Region. Da die Dauerausstellung am konkreten historischen Ort eingerichtet ist, können authentische bauliche Relikte aus der Zeit des NS-„Schutzhaftlagers“ besichtigt werden.
Parallel zu dieser Ausstellung wurde im Schloss die Wanderausstellung „Auftakt des Terrors – Die Frühen Konzentrationslager in Sachsen“ feierlich eröffnet. Sie erweitert den Blick auf das System der frühen Konzentrationslager in Sachsen und setzt die Ereignisse in Hainewalde in einen größeren historischen Kontext. Diese Station der Wanderausstellung ist Teil der von der sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus präsentierten Ausstellungstour im Rahmen des Themenjahres „1933 – Wege in die Diktatur“.
Die Ausstellunseröffnungen wurden auf eine sehr eindrucksvolle Weise im Rahmen eines Bühnenstücks von Jugendlichen, die sich in einer von der Hillerschen Villa durchgeführten deutsch-tschechischen Werkstattwoche mit der Geschichte des frühen KZ Hainewalde beschäftigt hatten, künstlerisch begleitet.
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten hat all diese Projekte – die Dauerausstellung im Schloss Hainewalde, die Sonderausstellung in den Städtischen Museen Zittau, die Wanderausstellungstour der sLAG sowie die deutsch-tschechischen Werkstattwoche mit Jugendlichen – maßgeblich in Höhe von insgesamt 82.000 Euro mitgefördert. Wir möchten uns bei allen Beteiligten für die hervorragende Umsetzung der Projekte, für die Vernetzungen und Kooperationen und das umfassende Engagement in dieser Region Sachsens bedanken.
Kontakt
Sven Riesel
Stellvertretender Geschäftsführer | Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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