Sonderaufführung des Films „Wenn Ärzte töten“ in Dresden
13.03.12
Am Donnerstag, den 22. März um 19 Uhr lädt die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein zu einer Sonderaufführung des Dokumentarfilms „Wenn Ärzte töten“ in Dresden ein. Der berühmte Psychiater und Autor Robert Jay Lifton erforscht in diesem Film die Verstrickung der Medizin in den Holocaust und stellt die Frage, wie „normale“ Ärzte zu Mördern werden konnten. Der Film wird in Kooperation mit dem Gesprächskreis Ethik in der Medizin in der Sächsischen Landesärztekammer, Schützenhöhe 16 in Dresden, gezeigt. Zuvor führen Dr. med. Andreas von Aretin vom St.-Elisabeth-Krankenhaus Leipzig und Daniel Ziemer von der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein kurz in die Thematik ein. Der Eintritt ist kostenlos.
Robert Jay Lifton wurde bekannt durch seine Studien über die psychologischen Hintergründe und Auswirkungen von Krieg, Genozid und politischer Gewalt. Er gehört zu den Gründern der Organisation "Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges", die 1985 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. In dem Dokumentarfilm „Wenn Ärzte töten“ aus dem Jahr 2009 beschreibt Lifton, wie ehrenhafte und gut geschulte Ärzte von Heilern zu Mördern werden. Er interviewte Holocaustüberlebende sowie Ärzte, die unter Missachtung ihres hippokratischen Eids in Auschwitz menschenverachtende Experimente an jüdischen Gefangenen vornahmen. Über die historischen Hintergründe hinaus wirft Lifton auch die Frage nach Ethik und Moral in der modernen Medizin auf.