Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages am 13.11.2022 auf dem Kirchfriedhof Lorenzkirch
13.11.22
Anlässlich des diesjährigen Volkstrauertages fand die Gedenkfeier der Gemeinde Zeithain, des Fördervereins der Gedenkstätte sowie der Reservistenkameradschaft Riesa auf dem Kirchfriedhof Lorenzkirch statt. Dort befindet sich seit 1945 ein Massengrab, in dem deutsche Soldaten und Zivilisten sowie Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine, sowjetische, italienische und französische Zwangsarbeiter und Soldaten der Roten Armee nach Kriegsende gemeinsam durch die Kirchgemeinde Lorenzkirch bestattet worden waren.
Lorenzkirch war Schauplatz einer Tragödie, denn die über eine provisorische Pontonbrücke zurückflutenden deutschen Militäreinheiten sowie zigtausende von Flüchtlingen versuchten, das Westufer der Elbe zu erreichen, um in den Bereich zu gelangen, der von der US Armee kontrolliert wurde. Die Angst vor Kriegsgefangenschaft und Racheakten durch die Rote Armee waren die Motive.
Bei Heranrücken der Einheiten der 5. sowjetischen Gardearmee sprengte die Wehrmacht die Pontonbrücke und in der Folge gerieten die verbliebenen Zivilisten in Lorenzkirch in das Kreuzfeuer der Artillerie beider Seiten mit entsprechenden Opfern (http://lorenzkirch-sachsen.de/elbe/die-lage-in-lorenzkirch-kurz-vor-ende-des-2-weltkrieges/).
Neben dem Zeithainer Bürgermeister Dr. Mirko Pollmer sprach der Sächsische Beauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler, Dr. Jens Baumann. Schülerinnen und Schüler der Oberschule Am Sportzentrum Riesa setzten selbst gefertigte Fähnchen mit den bekannten Namen der Toten, die auch verlesen wurden. Dies ist notwendig, da die bekannten Namen der Verstorbenen bisher nicht auf dem Grab verzeichnet sind.
Kontakt:
Jens Nagel (Leiter Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain)
Tel: 03525 510460
jens.nagel@stsg.de