Das Museum im Stasi-Bunker Leipzig hat am 26. und 27. Februar 2022 geöffnet - Kostenloser Rundgang für Ferienpassinhaber
24.02.22
Am Samstag und Sonntag, den 26. und 27. Februar 2022 ist das Museum im Stasi-Bunker bei Machern wieder für Besucher geöffnet. Von 13 bis 16 Uhr können Interessierte die Bunkeranlage besichtigen. An beiden Tagen können Schüler und Schülerinnen mit einem Ferienpass den Bunker kostenlos besuchen. Im Besucherzentrum wird die Fotoausstellung der Soziologin und Fotografin Cordia Schlegelmilch „Aufbruch und Erinnerung - Eine fotografische Reise in den Osten Anfang der 1990er Jahre “ präsentiert.
Nach wiederholter pandemiebedingter Schließzeit kann das Museum im Stasi-Bunker endlich wieder besichtigt werden. Entsprechend der aktuellen Corona-Notfall-Verordnung gilt für den Besuch die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske sowie weitere Abstands- und Hygieneregelungen. Vor dem Zutritt ist ein gültiger Impf-, Genesenen- oder Testnachweis (3G-Regel) im Original vorzulegen. Auch ist eine Erfassung der Kontaktdaten notwendig.
Ferienpassinhaber können den Bunker kostenlos besuchen. Ein Besuch des Museums im Stasi-Bunker ist gerade für junge Menschen interessant, die die SED-Diktatur nicht erleben mussten. Während des Rundgangs durch die unterirdische Anlage erfahren die Gäste interessante Details zur Baugeschichte und der ausgeklügelten Versorgungs- und Nachrichtentechnik sowie über die politischen Hintergründe, die mit dem Bunkerbau einhergingen. Mitarbeiter des Museums stehen an verschiedenen Orten für weitere Informationen bereit.
Das Museum im Stasi-Bunker ist wieder jedes letzte Wochenende im Monat geöffnet. Der Eintrittspreis beläuft sich auf 5,00 Euro pro Person. Ermäßigungsberechtigte zahlen 4,00 Euro pro Person. Darüberhinaus können größere Gruppen einen extra Besichtigungstermin vereinbaren.
Die ehemalige geheime Ausweichführungsstelle der Stasi ist seit über 25 Jahren ein Museum im Leipziger Land. Inmitten des Naherholungsgebietes „Lübschützer Teiche“, etwa 30 km östlich von Leipzig, befindet sich der ehemalige Stasi-Bunker. Am Rande des beliebten Ausflugsortes in Machern baute die Stasi Ende der 1960er Jahre den Bunker als Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig. Der ca. 100 Mann starke Führungsstab um den Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch hätte hier auch im Falle eines Krieges seine Arbeit fortsetzen wollen.
Bis 1989 wurde die unterirdische Anlage funktionsbereit gehalten, um die geheimpolizeiliche Tätigkeit von dort aus weiterzuführen und auch im Fall eines Ausnahmezustandes als „Schild und Schwert der Partei“ den Machtanspruch des SED-Regimes aufrechterhalten. Die Planungen reichten von der weiten Überwachung der Bevölkerung bis hin zu vorbereiteten Isolierungslagern für Oppositionelle. Zur Umsetzung der Pläne und Belegung der Ausweichobjekte einschließlich des Bunkers kam es dank der Friedlichen Revolution im Herbst ´89 zum Glück nie.
Die Initiative des Macherner Pfarrers Gottfried Süß führte im Dezember 1989 zur Entdeckung des ehemaligen Stasi-Bunkers. Die gerade erst gebildeten Bürgerkomitees aus Leipzig und Wurzen setzten sich frühzeitig für den Erhalt dieser Anlage als Gedenkstätte ein. 1996 wurde der Bunker dann erstmals zum Tag des offenen Denkmals als Museum geöffnet und kann seitdem regelmäßig besichtigt werden.
Im Besucherzentrum des Museums im Stasi-Bunker wird derzeit die Ausstellung „Aufbruch und Erinnerung - Eine fotografische Reise in den Osten Anfang der 1990er Jahre “ der Soziologin und Fotografin Cordia Schlegelmilch gezeigt. Von 1990 bis 1996 führte sie eine außergewöhnliche Langzeitstudie zum gesellschaftlichen und politischen Umbruch in der DDR durch und interviewte ausführlich Menschen unterschiedlicher Milieus und Altersgruppen in Wurzen. Begleitend dazu dokumentierte sie den Wandel fotografisch. Die Fotografien der Ausstellung „Aufbruch und Erinnerung - Eine fotografische Reise in den Osten Anfang der 1990er Jahre“ zeigen die Zeit des provisorischen Übergangs vom „Nicht-Mehr“ zum „Noch-Nicht“, geschlossene Gaststätten und Läden, neue Werbetafeln und Spuren vergangener Wahlkämpfe.
Die Fotografien, die zeitgleich in Wurzen entstanden, sind eine Sammlung von Moment-Aufnahmen des Übergangs einer kleinstädtischen Gesellschaft der DDR in das Gesellschaftssystem der Bundesrepublik Deutschland. Gezeigt werden in dieser Ausstellung auch Motive aus anderen Städten, die Cordia Schlegelmilch auf der Suche nach „ihrer Stadt“, in der sie für ihre Studie bleiben wollte, im Sommer 1990 fotografiert hat. Die Besichtigung dieser Fotoausstellung ist kostenfrei und noch mindestens bis April diesen Jahres möglich.
Weitere Angebote und Informationen unter: www.runde-ecke-leipzig.de.
Kontakt:
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
Tel.: 0341 9612443
Fax: 0341 9612499
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