Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,
anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar finden auch in diesem Jahr in Sachsen zahlreiche Veranstaltungen statt. Der Sächsische Landtag stellt die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Verbrechen in den Mittelpunkt seiner Gedenkveranstaltung. Das Opfergedenken wäre aber pharisäerhaft, wenn die Ursachen und die Verantwortlichen für die Verbrechen ausgeblendet blieben. Deshalb ist es wichtig, dass nach der offiziellen Gedenkveranstaltung der Stadt Dresden und diese ergänzend in der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden die Buchpremiere von »Braune Karrieren. Dresdner Täter und Akteure im Nationalsozialismus« stattfindet.Mit freundlichen Grüßen im Auftrag des Geschäftsführers
Dr. Bert Pampel
Vorschau
27.01.2012 | Münchner Platz Dresden: 19:00 Uhr: Buchpremiere: »Braune Karrieren. Dresdner Täter und Akteure im Nationalsozialismus«. Dresden war – mit Blick auf den 13. Februar 1945 – nicht nur Stadt der Opfer, sondern war auch eine wichtige Gauhauptstadt im Dritten Reich, in der viele Täter und Helfer tätig waren. Der Sammelband von 31 Autoren und mit knapp 40 Beiträgen stellt nicht nur SA-, SS- und Gestapo-Leute vor, sondern auch Repräsentanten aus der Justiz, der Medizin, der Wirtschaft, der Architektur, der Kirche, der Wissenschaft und der Kunst. > Mehr...
Bereits um 18 Uhr findet die offizielle Gedenkfeier der Landeshauptstadt Dresden im ehemaligen Richthof des Landgerichts Dresden am Münchner Platz statt.
27.01.2012 | DIZ Torgau: 18:00 Uhr: Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. »Doppelleben. Heinrich und Gottliebe von Lehndorff im Widerstand gegen Hitler und von Ribbentrop«. Lesung und Gespräch mit Dr. Antje Vollmer.
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03.02.2012 | Ehrenhain Zeithain: 19:00 Uhr: »Kann denn Jubeln Sünde sein?« - Eine musikalisch-kabarettistische NS-Radio-Revue mit dem Frauenkabarett GENERATIONENKOMPLOTT. Die beiden Darstellerinnen Gisela Elisabeth Marx und Dorrit Bauerecker stellen die Frau und somit das weibliche Bewußtsein der NS-Zeit satirisch-grotesk in den Mittelpunkt ihres Stückes und beleuchten das Thema auch aus heutiger Sicht. > Mehr...
NEUES AUS DER ARBEIT DER STIFTUNG UND IHRER GEDENKSTÄTTEN
Gedenkstätte Pirna Sonnenstein: Die Gedenkstätte verzeichnete 2011 einen erneuten Anstieg des öffentlichen Interesses. 8759 Besucher kamen in die Gedenkstätte, das ist die bisher größte Zahl seit Einweihung des Erinnerungsortes vor elf Jahren. 5360 von ihnen wurden in Führungen, Projekten oder Seminaren betreut. Unter den betreuten Gruppen waren 99 Schulklassen.
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NEUES VON WEITEREN ZEITGESCHICHTLICHEN ERINNERUNGSORTEN IN SACHSEN
15.01.2012 | Meetingpoint Music Messiaen: 19:00 Uhr: Aufführung von Olivier Messiaens »Quatuor pour la fin de temps - Quartett auf das Ende der Zeit« auf dem Gelände des ehemaligen StaLag VIIIa Zgorzelec, in welchem Messiaen 1940/41 neun Monate als Kriegsgefangener inhaftiert war. Am 15. Januar 1941 wurde das Quartett in der Theaterbaracke des Lagers uraufgeführt.
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16.01.2012 | Umweltbibliothek Großhennersdorf: 17:00 Uhr: Pressekonferenz mit Vorstellung der mobilen Installation »Die Bilderkammer des Bruno Schulz – das letzte Werk eines Genies« im Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau. Filmemacher Benjamin Geissler, der die Fresken von Bruno Schulz 2001 bei Dreharbeiten in der Ukraine zufällig entdeckte, erläutert den Werdegang des Projektes. Dazu gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Filmvorführungen, Theateraufführungen und einem Podiumsgespräch. > Mehr...
13.02.2012 | Gedenkstätte Museum in der »Runden Ecke« Leipzig: 14:00 bis 17:00 Uhr: Konferenz »Civil Rights Movement in Museums and Schools as a Way to Further International Understanding« (Bürgerrechtsbewegung in Museen und Schulen als ein Weg zu weiterem internationalen Verständnis). Der friedliche Protest der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, vor allem Martin Luther Kings, beeinflusste auch die Oppositionellen in der DDR, die 1989 zum Fall der kommunistischen Diktatur beitrugen. In Kooperation mit dem amerikanischen Generalkonsulat veranstaltet die Gedenkstätte eine Konferenz, die der Frage nachgeht, wie man heute in Schule und Museen mit dem Erbe der Bürgerrechtsbewegungen umgehen sollte. Mit Prof. Kendahl Radcliffe, California State University in Fullerton; Jennifer A. Scott, stellvertretende Direktorin und Forschungsleiterin, Weeksville Heritage Center, Brooklyn, New York und Dr. Anja Werner, ehem. Referentin für Gedenkstätten, Bundesstiftung für die Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden: Ab Januar 2012 ist die Gedenkstätte täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
RÜCKBLICK
15.12.2011 | Bericht über den Fund von Abhörmikrofonen im ehemaligen Stasi-Knast Bautzen. Die Wanzen mit der Aufschrift "Made in Germany" wurden höchstwahrscheinlich aus der BRD importiert.
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12.01.2012 | Das ehemalige DDR-Frauengefängnis Hoheneck soll zur Gedenkstätte werden. Darin sind sich alle Beteiligten einig. Über die Ausgestaltung besteht allerdings noch Redebedarf.
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ZITAT DES MONATS
Sich in eine Beziehung zu Aspekten der DDR-Geschichte zu setzen und unterschiedliche Perspektiven zu dieser Vergangenheit durchzuspielen und zu reflektieren, erscheint uns vordringlicher als die oft verlangte "Sicherstellung" eines stets fragwürdigen und strittigen Wissenskanons (oder einer von vornherein wertenden Haltung).
Heidi Behrens/Norbert Reichling, BLICKWINKEL - BLICKWECHSEL. Perspektivisches Schreiben zur DDR-Geschichte. Vorschläge und Reflexionen, Werkhefte für politische Bildung Heft 9 des Bildungswerks der Humanistischen Union NRW und dort gegen eine Schutz- und Versandgebühr von 3,00 EUR zu beziehen
IMPRESSUM
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Dülferstraße 1
01069 Dresden
Redaktion: Dr. Bert Pampel/Gesine Quellmalz
pressestelle@stsg.smwk.sachsen.de
www.stsg.de
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt, bewahrt und gestaltet historische Orte im Freistaat Sachsen, die an die Opfer politischer Verfolgung sowie an Opposition und Widerstand während der nationalsozialistischen Diktatur oder der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR erinnern.