Datenbank zu den während des NS-Regime in Dresden Hingerichteten online
01.02.22
Seit dem 1. Februar 2022 sind die Namen, die Lebensdaten und das verurteilende Gericht aller 1.330 Frauen und Männer, die während der NS-Diktatur am Münchner Platz in Dresden hingerichtet worden sind, auf der Webseite der Gedenkstätte für Angehörige und die historische Forschung online zugänglich. Eine Suche ist über den Namen oder das Hinrichtungsdatum möglich.
Im Gegensatz zu den Morden in den Konzentrations- und Vernichtungslagern folgten die Tötungen nach Gerichtsurteilen einem vorgeschriebenen und zurückgemeldeten bürokratischen Ablauf. Nicht zuletzt infolge der Zerstörungen durch die Bombenangriffe im Februar 1945 und durch gezielte Vernichtung sind Aktenbestände der Justiz oder Sterbeurkunden jedoch nicht oder nur sehr bruchstückhaft überliefert.
Unterlagen zur Verurteilung und Strafvollstreckung wurden in verschiedenen Archiven im In- und Ausland ermittelt. Ausgewertet wurden auch Aufzeichnungen des katholischen Gefängnisseelsorgers Pater Franz Bänsch, Friedhofsbücher, Meldeunterlagen oder Entschädigungsanträge sowie Dokumente, die Angehörige der Hingerichteten zur Verfügung gestellt haben.
Bei vielen Personen verfügen wir über weitere Angaben, beispielsweise zum Verbleib der sterblichen Überreste, zur Konfession oder zum Urteilsgrund. Diese können von Angehörigen und der historischen Forschung in der Gedenkstätte gerne erfragt werden. Umgekehrt freuen wir uns sehr, wenn Sie Ihre Kenntnisse zu einzelnen Hinrichtungsopfern mit uns teilen.
Die online zur Verfügung gestellten Daten ergänzen und erweitern die Sonderstation zu den Hingerichteten zwischen 1933 und 1945 in unserer ständigen Ausstellung. Dort haben alle 1.330 Frauen und Männer eine Karteikarte mit ihren Lebensdaten. Eine wachsende Zahl an Karteikarten enthält zusätzlich ein Foto und eine Kurzbiografie.
Kontakt:
Dr. Gerald Hacke (Wissenschaftliche Dokumentation und Ausstellungsbetreuung)
Tel. 0351 46331952
gerald.hacke@stsg.de