Sowjetische Kriegsgefangene - Vergessene NS-Opfer?
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Ehrenhain ZeithainOrt:
Technische Universität Berlin, Hauptgebäude, Hörsaal 0110, Straße des 17.Juni 135
Der AStA der Technischen Universität Berlin zeigt die Ausstellung "Russlenlager und Zwangsarbeit. Bilder und Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener" des Vereins "KONTAKTE-KOHTAKbl e.V." vom 9.Januar bis 10.Februar 2012 im Hauptgebäude der TU Berlin.
Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion vor 70 Jahren war der Beginn eines beispiellosen Verbrechens gegen die Menschheit. 27 Millionen Menschen fielen dem Terror des Nationalsozialismus zum Opfer. Viele Opfergruppen sind nach dem Krieg als Opfer des NS-Regimes durch die Bundesrepublik Deutschland entschädigt worden. Die sowjetischen Kriegsgefangenen jedoch, die besonders unter dem NS-Terror gelitten haben, wurden nicht als Opfergruppe anerkannt. Von den 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen haben fast 60 Prozent den Krieg nicht überlebt. In so genannten „Russenlagern“ wurde ihr Tod durch Mangelernährung und Seuchen billigend in Kauf genommen. Die militärische Auseinandersetzung Deutschlands mit der Sowjetunion war von Beginn an auch eine weltanschauliche, in der das Leben der sowjetischen Kriegsgefangenen keinen Wert hatte. In der Ausstellung zu sehen sind künstlerische Portraits, die der Fotograf Lars Nickel in Armenien und in Wolgograd schuf und die die Schicksale von Überlebenden aus deutschen Kriegsgefangenenlagern bildhaft schildern. Daneben sind Zitate aus Tonbandprotokollen und Briefen der Portraitierten sowie Dokumente und Bildmaterial aus dem Bundesarchiv, darunter Feldpostbriefe, ausgestellt.
Im Rahmen der Ausstellung und des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus findet die Podiumsdiskussion "Sowjetische Kriegsgefangene - Vergessene NS-Opfer" am 26.Januar 2012 um 19 Uhr im Hörsaal 0110 der TU Berlin statt.
Referenten:
Dr. Marcus Funck, Zentrum für Antisemitismusforschung
Dr. Peter Jahn, Historiker und Slawist
Jens Nagel, Leiter Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
Moderation: Dr. Hilde Schramm