Aktuelles aus dem Projekt
13. Dezember 2022: „Stage of Memory“ – Eine neue Gruppe Berufsschüler*innen in der Ausbildung „Fischwirtschaft“ am BSZ Bautzen entdecken die Gedenkstätte
Das aktuell zweite Lehrjahr angehender Fischwirte und einer Fischwirtin am Berufsschulzentrum Bautzen beschäftigt sich seit September 2022 im Rahmen des Ethik-Unterrichtes mit der Vergangenheit der Gedenkstätte Bautzen.
Im Zentrum steht die Funktion des Hauses als Gefängnis der Staatssicherheit der DDR, die Überwachung, Arbeit und die Formen der Kommunikation der Gefangenen. Die Jugendlichen erforschen die Geschichte des Ortes während einer Führung durch den Gedenkstättenpädagogen Ulrich Ingenlath als auch durch eigenständige Erkundungen im Haus.
Im November trafen sie auf den Zeitzeugen Thomas Lukow, welcher 1981 bis 1983 als politischer Häftling in Bautzen II einsaß. Er berichtete von seinem Versuch, die DDR zu verlassen, gab den Jugendlichen Einblicke in den damaligen Haftalltag sowie seine Gedanken und stellte sich den Fragen der angehenden Fischwirt*innen.
In den kommenden Monaten wird die Recherche zum Thema politische Haft in der DDR am historischen Ort vertieft, werden auf dieser Basis eigene Geschichten erarbeitet und im April 2023 präsentiert.
11. Januar 2022: „Stage of Memory“ – Ein neues Projekt in Bautzen sucht die kreative Auseinandersetzung von Jugendlichen mit der speziellen DDR-Geschichte
Zum vierten Male besuchen zwei Bildungsreferenten der Gedenkstätte Bautzen den Unterricht der Ethiklehrerin Yvonne Fritsche und übernehmen die Regie in einer besonderen Form des gemeinsamen Lernens und der kreativen Aufarbeitens zur DDR-Geschichte.
Unter dem Titel „Stage of Memory“ will das neue Projekt der Stiftung Sächsische Gedenkstätten andere, kreative Wege in der Auseinandersetzung mit DDR-Unrecht zusammen mit den jungen Menschen gehen. Die Klasse des Berufsschulzentrums startete Ende September 2021 mit dem Projekt und wird über ein ganzes Schuljahr bis Juni 2022 eigene Statements und künstlerische Arbeiten aus den vielen Themen der Stasi-Haftanstalt entwickeln.
Teil der Auseinandersetzung mit der Geschichte der DDR und insbesondere den Geschichten des Gefängnisses „Bautzen II“ ist das Lernen am historischen Ort. Doch dieser ist Pandemie-bedingt seit Herbst 2021 für Publikum geschlossen. So wurde das Projekt kurzerhand modifiziert, kam die Gedenkstätte in die Schule und brachte neben einer digitalen Führung auch Original-Objekte in den Klassenraum.
In der Hoffnung, ihre nächste Ethik-Stunde dann endlich in den Räumen der wieder geöffneten Gedenkstätte verbringen zu können, entwickeln die jungen Menschen nun erste Ideen für eigene künstlerische Zugänge zum Thema. Mit Mitteln der zeitgenössischen Theaterpädagogik sowie den eigen Erfahrungen und Talenten der Jugendlichen geht das Projekt nun in die Phase der kreativen Umsetzung.
Kontakt:
Christian Schröter (Gedenkstätte Bautzen)
Tel. 03591 5252143
christian.schroeter@stsg.de |