Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,
beim diesjährigen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten haben Schüler des Dresdner Hans-Erlwein-Gymnasiums unter 1.152 Bewerbern einen der fünf ersten Preise erlangt. Sie erforschten das Geschehen um den Dresdner Juristenprozeß von 1947, bei dem der Münchner Platz Dresden als Gerichtsort eine zentrale Rolle spielte, und drehten einen Film dazu. Die Mitarbeiter der Gedenkstätte betreuten die Schüler während ihres Projektes und gaben Hilfestellung bei der Sichtung des umfangreichen Quellenmaterials. Für Februar 2012 ist eine öffentliche Präsentation des Filmes geplant, den Termin erfahren Sie in diesem Newsletter.Wir wünschen Ihnen besinnliche Weihnachtstage und freuen uns auf Ihr anhaltendes Interesse auch 2012.
Im Auftrag des Geschäftsführers
Dr. Bert Pampel
Vorschau
27.01.2012 | DIZ Torgau: 18:00 Uhr: Bundesweiter Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. »Doppelleben. Heinrich und Gottliebe von Lehndorff im Widerstand gegen Hitler und von Ribbentrop«. Lesung und Gespräch mit Dr. Antje Vollmer. Heinrich Graf Lehndorff gehörte zu den engsten Mitwissern des Kreises um Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Henning von Tresckow. Ein Massaker an 7000 Juden in Borissow im Oktober 1941 wurde zum entscheidenden Grund, sich dem militärischen Widerstand gegen das NS-Regime anzuschließen. Nach dem Scheitern des Attentats vom 20. Juli 1944 wurde er vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 4. September in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Seine Frau Gottliebe von Lehndorff war vorübergehend mit, dann ohne Kinder im Torgauer Gefängnis inhaftiert, wo sie am 15. August die vierte Tochter zur Welt brachte. > Mehr...
NEUES AUS DER ARBEIT DER STIFTUNG UND IHRER GEDENKSTÄTTEN
Stiftung: Im Rahmen des Pfarrkonvents „Erinnerung als Auftrag“ Anfang November in Rothenburg sprach und debattierte Geschäftsführer Siegfried Reiprich mit Pfarrerinnen und Pfarrern des Kirchenkreises Niederschlesische Oberlausitz über die sächsische Gedenkstättenlandschaft und deren wichtigste Aufgaben. > Mehr...
Stiftung: Neuerscheinung: Bert Pampel (Hrsg.), Erschrecken – Mitgefühl – Distanz. Empirische Befunde über Schülerinnen und Schüler in Gedenkstätten und zeitgeschichtlichen Ausstellungen. Was erwarten Schüler von Gedenkstättenbesuchen? Wie nehmen sie diese Einrichtungen wahr? Sind Lerneffekte feststellbar? Diesen und anderen Fragen geht der Sammelband nach, der als Bd. 8 der Reihe "Zeitfenster" im Universitätsverlag Leipzig erschienen ist. Er enthält Beiträge über Einrichtungen in Deutschland, Österreich und Polen, darunter die Gedenkstätten Bautzen, Dachau, Buchenwald, Mauthausen und Auschwitz, das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg und das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information in Berlin. > Mehr...
Gedenkstätte Bautzen: Wanzen in den Wänden. Sensationeller Fund in der Gedenkstätte Bautzen bestätigt umfassende Stasi-Bespitzelung. Fachleute des Fraunhofer-Instituts für digitale Medientechnologie spürten die kleinen Mikrofone mit der Aufschrift "Made in Germany" in Zellenwänden des Isolationstraktes auf. > Mehr...
NEUES VON WEITEREN ZEITGESCHICHTLICHEN ERINNERUNGSORTEN IN SACHSEN
Meetingpoint Music Messiaen: Am 20. Oktober wurde in der Frauenkirche Dresden der Sächsische Bürgerpreis unter der Schirmherrschaft des Sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich verliehen. Der Preis zeichnet Vereine, Initiativen, Institutionen oder Einzelpersonen aus, die einen wichtigen sozialen Beitrag für die Gesellschaft in Sachsen geleistet haben. Dr. Albrecht Goetze, Leiter des „Meetingpoint Music Messiaen“, war einer der Preisträger in der Kategorie „kulturell-geistliches Engagement“. > Mehr...
Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden: Bis zum Jahr 2013 wird die Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden zu einer Begegnungs- und Bildungsstätte ausgebaut. Es soll damit vor allem ermöglicht werden, Kinder und Jugendliche noch mehr in die Gedenkstättenarbeit einbinden zu können. Das so genannte "Haus 2" wird für 2,3 Mio EUR umfassend saniert.
> Artikel sz-online...
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig: Auch im neuen Jahr bietet das Museum in der „Runden Ecke“ in Leipzig wieder täglich eine öffentliche Führung durch das Museum an. Weiterhin finden freitags und samstags jeweils 16.30 Uhr Führungen durch die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ statt. Ab Januar gibt es zudem jeden Samstag einen geführten Stadtrundgang zu den wichtigsten Schauplätzen der Friedlichen Revolution in Leipzig. > Mehr...
RÜCKBLICK
15.11.2011 | Das Internetportal „Orte der Repression“ ist im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig freigeschaltet worden. Es thematisiert 45 Orte der Haft oder Teilung Deutschlands in der SBZ und der DDR. Auch viele Erinnerungsorte der DDR-Geschichte in Sachsen sind vertreten .
> Link zur Pressemitteilung der Bundesregierung...
> Link zum Internetportal...
05.12.2011 | Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden: Der Fernsehsender DresdenEins berichtete über den Tag der offenen Tür in der Gedenkstätte. > Mehr...
ZITAT DES MONATS
Ich fand es erst einmal interessant, da ich mich vorher noch nie mit dem Thema beschäftigt hatte. Zwar war mir bekannt, dass Nazirichter verurteilt wurden. Ich dachte aber nicht, dass es mehrere Perspektiven gibt. Meine Meinung war halt: Alles sind Nazis und müssen verurteilt werden. Heute frage ich nach (...) Ich denke, dass auch die sowjetische Haltung überprüft werden sollte. Es ist richtig, dass nach dem Krieg der Nationalsozialismus beseitigt werden musste und dass das die SMAD umzusetzen hatte. Aber dabei sind auch Fehler unterlaufen, die aufgearbeitet werden müssen. Die Teamarbeit war ziemlich lustig. Ich denke, das ist immer produktiver und spannender als allein zu arbeiten. Außerdem gab es so auch ab und zu unterschiedliche Meinungen, die diskutiert werden mussten.
F., 10. Klasse, Hans-Erlwein-Gymnasium Dresden über seine Mitarbeit beim Projekt "Der Dresdner Juristenprozess 1947. Ein Skandal?", Erstpreisträger bei Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2011
IMPRESSUM
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Dülferstraße 1
01069 Dresden
Redaktion: Dr. Bert Pampel/Gesine Quellmalz
pressestelle@stsg.smwk.sachsen.de
www.stsg.de
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt, bewahrt und gestaltet historische Orte im Freistaat Sachsen, die an die Opfer politischer Verfolgung sowie an Opposition und Widerstand während der nationalsozialistischen Diktatur oder der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR erinnern.