Sowjetische Kriegsgefangene - Geschichte und Gedenken
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Ehrenhain ZeithainOrt:
Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg, Auditorium
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 22. Juni 1941. 70 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion lädt die Stiftung Topographie des Terrors gemeinsam mit dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und der Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain zur Abschlussveranstaltung ein.
Eine der größten Opfergruppen deutscher Verbrechen im Krieg gegen die Sowjetunion waren die sowjetischen Kriegsgefangenen. Bis 1945 kamen über 3 von insgesamt über 5 Millionen in deutscher Gefangenschaft um. Lange Zeit gehörten die sowjetischen Kriegsgefangenen zu den vergessenen Opfern des Vernichtungskriegs. In der letzten Veranstaltung der diesjährigen Reihe 70 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion vermitteln die Referenten anhand verschiedener Beispiele einen Überblick über die Stellung der sowjetischen Kriegsgefangenen in der deutschen
Erinnerungskultur sowie in den Erinnerungskulturen ihrer Herkunftsländer. In vergleichender Perspektive wird dabei auch gefragt, welchen Einfluss der politische und gesellschaftliche Umgang mit dem Thema auf die historische Forschung sowie die Arbeit und Konzepte der Gedenkstätten hat.
Nikolai Jakuba, 1951 geboren, ist Abteilungsleiter im Zentralen Museum des Großen Vaterländischen Krieges in Moskau. Zu den Themenschwerpunkten des Historikers gehören das deutsche Besatzungsregime in der Sowjetunion 1941–1944 und die Luftfahrt während des Zweiten Weltkriegs.
Jens Nagel, 1966 geboren, ist seit 2002 Leiter der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain. Der Historiker arbeitet seit Ende der 1990er Jahre für die Stiftung Sächsische Gedenkstätten, mit dem Schwerpunktthema sowjetische Kriegsgefangene im Deutschen Reich.
Pavel Polian, 1952 geboren, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geografie der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau, und an der Universität Freiburg. Der Zeithistoriker, Geograf und Migrationsforscher ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu den Themen Zwangsmigration, Zwangsarbeit und Kriegsgefangene.
Jörg Osterloh, 1967 geboren, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main.