Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,
vor zehn Jahren, am 12.12.2001, wurde die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig eingeweiht. Die Gedenkstätte befindet sich auf dem historischen Gelände der Hugo Schneider AG (HASAG), bis zum Ende des 2. Weltkriegs einer der bedeutendsten deutschen Rüstungsbetriebe und Profiteur von Zwangsarbeit in mehreren Außenlagern der KZ Buchenwald und Ravensbrück. Seit 2003 gibt es in der Gedenkstätte eine Ausstellung zur NS-Zwangsarbeit in Leipzig. Es finden Schülerprojekte statt, und noch immer kann die Gedenkstätte ehemalige Zwangsarbeiter als Gäste vor Ort begrüßen. Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten unterstützt die Gedenkstätte auf dem Wege der Projektförderung. Die Jubiläumsveranstaltungen finden Sie unter „Vorschau“. > Mehr...
Mit freundlichen Grüßen im Auftrag des Geschäftsführers
Dr. Bert Pampel
Vorschau
08.12. | Gedenkstätte Münchner Platz Dresden: Filmvorführung „Fritz Bauer - Tod auf Raten“ (D 2010). Der Jurist Fritz Bauer spielte eine wichtige Rolle bei der juristischen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Deutschland. 1933 als Amtsrichter in Stuttgart entlassen und ins KZ verbracht, rehabilitierte er später als Staatsanwalt die Attentäter vom 20. Juli 1944 und initiierte die Frankfurter Auschwitzprozesse. 1968 starb Fritz Bauer. Sein überraschender Tod ist bis heute ungeklärt. Anschließend: Podiumsgespräch mit der Regisseurin Ilona Ziok.
> Mehr...
09.12. | Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig: 16:00 Uhr: Führung durch die Gedenkstätte und das ehemalige HASAG-Gelände, 17:00 Uhr, KUBUS – Konferenz- und Bildungszentrum des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ): Grußworte und Empfang, 18:30 Uhr: Filmvorführung „Ontsnapt/Escaped“ und Podiumsdiskussion mit der Filmemacherin Jetske Spanjer (Amsterdam)
13.12.2011 | Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig: 18:30 Uhr, Vortrag und Diskussion: „NS-Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg“, Dr. Jens-Christian Wagner (Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora) Vortragssaal der Universitätsbibliothek Leipzig
NEUES AUS DER ARBEIT DER STIFTUNG UND IHRER GEDENKSTÄTTEN
Hoheneck bei Stollberg im Erzgebirge war das Frauengefängnis der DDR. Etwa 30 Prozent der Gefangenen waren - über 40 Jahre DDR-Strafvollzug gerechnet - aus politischen Gründen inhaftiert. Doch noch immer gibt es an diesem überregional bedeutsamen Ort keine Gedenkstätte für sie. Mit dem Besuch des Bundespräsidenten Christian Wulff im Mai dieses Jahres sind die Chancen hierfür aber wieder gewachsen. Bei einem Lokaltermin am 2. September zeichnete sich die Idee einer ersten Nutzungskonzeption ab, die die Interessen des Frauenkreises der ehemaligen Hoheneckerinnen e. V., der Gemeinde und des Eigentümers in Übereinstimmung bringen könnte.
Interview von MDR-FIGARO mit Siegfried Reiprich
Hoheneck als Thema beim MDR (inkl. Bildmaterial aus dem Archiv der Stiftung Sächsische Gedenkstätten)
Ausstellung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten in der Stadtbibliothek Stollberg
NEUES VON WEITEREN ZEITGESCHICHTLICHEN ERINNERUNGSORTEN IN SACHSEN
Umweltbibliothek Großhennersdorf: Die Bilderkammer des Bruno Schulz – das letzte Werk eines Genies. Die erste Präsentation der nachgebildeten Bilderkammer findet im Januar 2012 im Zittauer Gerhard-Hauptmann Theater statt. Bruno Schulz war ein polnisch-jüdischer Schriftsteller („Die Zimtläden“), Grafiker und Zeichner, der die Besetzung Ostpolens durch die Rote Armee erlebte. Nach der deutschen Besatzung musste Schulz 1941 in das Drohobyczer Ghetto übersiedeln. Dort genoss er die Protektion des SS-Hauptscharführers Felix Landau, der ihn eine beschlagnahmte Villa mit Fresken bemalen ließ. Im November 1942 wurde Schulz von der Gestapo erschossen, wahrscheinlich aus Unmut gegen seinen Gönner. Ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Benjamin Geissler (Entdecker der Fresken, filmisch dokumentiert in: „Bilder finden“), gefördert vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, der Bundeskulturstiftung und der Stiftung „Erinnerung – Verantwortung – Zukunft“. > Mehr...
RÜCKBLICK
28.10. | Gedenkstätte Bautzen: Die Sächsische Zeitung berichtete über das Pilotprojekt für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren „Das andere Gefängnis“. > Mehr...
02./03.11. | Pirna-Sonnenstein: Verschiedene Medien berichteten über die Einweihung der Gräberstätte Pirna-Sonnenstein am 2. November 2011:
MDR Info > Mehr...
PIRNA TV > Mehr...
Sächsische Zeitung > Mehr...
ZITAT DES MONATS
Wenn Lernen am historischen Gegenstand einen Sinn haben kann, dann doch nur den, ein Sensorium für die Potentiale zum Guten oder Schlechten entwickeln zu können, die in Gegenwartskonstellationen schlummern und ein wirksames Unterscheidungsvermögen dafür zu haben, welche Option unter gegebenen Bedingungen humanen und welche gegenmenschlichen Entwicklungen dient.
Harald Welzer, Für eine Modernisierung der Erinnerungs- und Gedenkkultur, in: GedenkstättenRundbrief (2011), Nr. 162, S. 3-9, S. 4. > Mehr...
IMPRESSUM
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Dülferstraße 1
01069 Dresden
Redaktion: Dr. Bert Pampel/Gesine Quellmalz
pressestelle@stsg.smwk.sachsen.de
www.stsg.de
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt, bewahrt und gestaltet historische Orte im Freistaat Sachsen, die an die Opfer politischer Verfolgung sowie an Opposition und Widerstand während der nationalsozialistischen Diktatur oder der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR erinnern.