Gedenkstätte in Großschweidnitz geht in Trägerschaft der Stiftung Sächsische Gedenkstätten. Kabinett stimmt Übernahme der Gedenkstätte zu
02.11.21
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft wird die Trägerschaft der Gedenkstätte zu Ehren der Euthanasieopfer in Großschweidnitz übernehmen. Das Sächsische Kabinett hat heute (2. November 2021) der Übernahme durch die Stiftung zugestimmt.
„Für den Freistaat Sachsen ergeben sich durch die Übernahme Vorteile im Zusammenwirken der Gedenkstätte Großschweidnitz gemeinsam mit der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein. Beide Gedenkstätten behandeln den Verfolgungskontext der nationalsozialistischen Krankenmorde bzw. der 'Euthanasie', erforschen dessen Geschichte und erinnern an die Opfer. Der Verbund der beiden Gedenkstätten unter dem Dach der Stiftung ist bundesweit einzigartig. Der Freistaat nimmt damit eine Vorreiterrolle in der Forschungslandschaft und der Erinnerungskultur ein. Ein weiterer Gewinn für den Freistaat ist damit die Stärkung der Region Oberlausitz“, betont die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus und Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Barbara Klepsch.
Staatsministerin Klepsch weiter: „Mit dem dauerhaften und dauerhaft gesicherten Betrieb der Gedenkstätte Großschweidnitz bekommt zudem die historisch-politische Bildungsarbeit eine weitere beständige Grundlage. Denn die Vermittlung demokratischer Grundwerte ist wesentlicher Bestandteil des Stiftungsauftrags und auch unseres Aufgabenverständnisses als Staatsregierung. Mit der Übernahme der Gedenkstätte Großschweidnitz in Trägerschaft der Stiftung Sächsische Gedenkstätten ist der Betrieb der Gedenkstätte dauerhaft gesichert.“
Stiftungsgeschäftsführer Dr. Markus Pieper würdigt die Leistungen vor Ort: „Ich danke allen ehrenamtlich Engagierten des Großschweidnitzer Gedenkstättenvereins, die in den vergangenen Jahren wertvolle Forschungs- und Aufbauarbeit geleistet haben, die die Stiftung nun weiterführen wird. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass die Geschichte der nationalsozialistischen Krankenmorde in Großschweidnitz nicht in Vergessenheit geraten ist. Ebenfalls danke ich der Gemeinde Großschweidnitz für ihren Einsatz zu Errichtung einer Gedenkstätte sowie dafür, dass die Stiftung den künftigen Erinnerungsort betreiben kann. Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten wird die Gedenkstätte Großschweidnitz von nun an gemeinsam mit der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein als fachlichen und erinnerungskulturellen Verbund führen.“
Der Stiftungsrat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten unter Vorsitz von Staatsministerin Klepsch hatte die Übernahme der Gedenkstätte bereits im Dezember 2020 beschlossen.
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