Filmvorführung am 1. September 2021 zum Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges
20.08.21
Am 1. September 2021 um 18 Uhr findet im Stadtmuseum Riesa die Filmvorführung „Der Fall Gleiwitz“ statt.
Der Angriff der deutschen Armee am 1. September 1939 auf Polen jährt sich in diesem Jahr zum 82. Mal. Gleichzeitig markiert das Datum den Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain und der Förderverein der Gedenkstätte möchten an diesem Tag, an die über 60 Millionen Menschen erinnern, die dem verbrecherischen Angriffskrieg des nationalsozialistischen Deutschland zum Opfer gefallen sind.
Anlässlich dessen wird im Stadtmuseum Riesa der DEFA-Film „Der Fall Gleiwitz“ aus dem Jahr 1961 gezeigt: In der nationalsozialistischen Kriegspropaganda diente der von der SS fingierte Überfall auf die Rundfunkstation im schlesischen Gleiwitz am 31. August 1939 als Rechtfertigungsgrund für den Überfall auf Polen. In den frühen Morgenstunden des 1. Septembers 1939 begann mit dem Luftangriff auf die polnische Stadt Wieluń und dem Beschuss der Danziger Westerplatte durch die deutsche Marine der Zweite Weltkrieg.
In einer Art Doku-Drama stellt der Film minutiös die geheime und blutige Operation der Deutschen in Gleiwitz nach. Grundlage des Filmdrehbuches waren die Aussagen des beteiligten SS-Sturmbannführers Alfred Naujocks vor den britischen Vernehmungsbehörden und im Nürnberger Prozess.
Mit stilisierten Schwarzweiß-Bildern, einem ausdrucksstarken Spiel von Licht und Schatten, kühne Schnittfolgen aus Großaufnahmen und Totalen und einer Musik aus hämmernden Akkorden erscheint der "Der Fall Gleiwitz" als ein Meisterwerk der filmischen Avantgarde.
Das Lexikon des internationalen Films schreibt: „Der beeindruckende Film, ein Gleichnis auf mechanische Befehlsvollstreckung in einer totalitären Diktatur, überzeugt durch seine kühlen, geometrischen Bilder und eine Regie, die von allen Nebensächlichkeiten abstrahiert.“
Zur Zeit seines Erscheinens von DDR-Kulturfunktionären als "formalistisch" kritisiert, gilt der Film heute als eines der bedeutendsten Werke antifaschistischer Kunst. In der Bundesrepublik wurde der Film ab 1963 gezeigt und trotz des Kalten Kriegs sehr positiv rezipiert.
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Kontakt:
Nora Manukjan (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
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