Verabschiedung von Lutz Rathenow als sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
04.05.21
Die neue Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Nancy Aris, wurde am 30. April offiziell ins Amt eingeführt. Auf einer Veranstaltung im Dresdner Ständehaus verabschiedete Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler vor geladenen Gästen zudem den bisherigen Landesbeauftragten Lutz Rathenow. Der Schriftsteller und DDR-Oppositionelle hatte das Amt seit 2011 inne.
„Lutz Rathenow hat sich in herausragender Weise um die Aufarbeitung des SED-Unrechts in Sachsen verdient gemacht. Dafür danke ich ihm auch im Namen der Abgeordneten und der Bürgerinnen und Bürger herzlich“, so Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler.
1952 in Jena geboren, war Lutz Rathenow Begründer und Leiter des zwischen 1973 und 1975 bestehenden oppositionellen Arbeitskreises „Literatur in Jena“. 1977 wurde ihm aus politischen Gründen ein Studium in der DDR verwehrt. Auch heute noch als Lyriker und Prosa-Autor wirkend, geriet er zur damaligen Zeit mit dieser Tätigkeit oft ins Visier des DDR-Regimes, zudem er auch in der unabhängigen Friedens- und Bürgerrechtsbewegung aktiv war.
Während seiner Amtszeit als Sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur war Lutz Rathenow gemäß des Sächsischen Gedenkstättenstiftungsgesetzes auch als Gremienmitglied im Stiftungsrat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten tätig. „Für diese elf Jahre Gremienarbeit danke ich Herrn Rathenow im Namen der gesamten Stiftung außerordentlich! Lutz Rathenow brachte seine Expertise, Erfahrung und moderierende Art nicht nur im Stiftungsrat ein, sondern auch in etlichen stiftungsinternen Arbeitsgruppen und Kommissionen. Ich wünsche Herrn Rathenow für die Zukunft alles Gute! So, wie ich ihn kenne, wird sein Abschied als Landesbeauftragter für ihn keinen Ruhestand bedeuten. Ich hoffe, Herr Rathenow wird an anderer Stelle und in anderen Rollen auch künftig als wertvoller und geschätzter Berater der sächsischen und bundesdeutschen erinnerungskulturellen Landschaft beiseite stehen“, so der Kommissarische Stiftungsgeschäftsführer Sven Riesel.