Erinnerung an den Gefangenenaufstand von 1950 im Bautzener „Gelben Elend“
31.03.21
Heute fand auf der Gräberstätte „Karnickelberg“ in Bautzen die Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den Gefangenenaufstand vor 71 Jahren statt, an der auch die Gedenkstätte Bautzen teilnahm.
Über 27.000 Häftlinge waren nach Ende des Zweiten Weltkriges in Bautzen I von der sowjetischen Besatzungsmacht unter unmenschlichen Haftbedingungen inhaftiert: Hunger und Krankheiten bestimmten den Alltag. Der Tod war allgegenwärtig – mehr als 3.000 Häftlinge starben.
Ursprünglich zur Internierung von Funktionären des NS-Regimes gedacht, diente das Lager ab 1946 zur Unterdrückung von politischen Gegnern. Nach der Übergabe der Insassen an die neugegründete DDR verschlechterten sich die Haftbedingungen erneut. Daraufhin organisierten die Gefangenen einen Hungerstreik. Der erste und größte Häftlingsaufstand der DDR wurde am 31. März 1950 mit brutaler Gewalt niedergeschlagen. Viele der gegen die unmenschlichen Haftbedingungen im Bautzener „Gelben Elend“ aufbegehrenden Gefangenen wurden schwer verletzt. Im Laufe der Jahrzehnte geriet der Aufstand in Vergessenheit, die Geschichte des Lagers und Gefängnisses war in der DDR ein Tabu.
Mehr zum Thema können Sie in der Online-Führung „Überleben und Sterben im Sowjetischen Speziallager Bautzen“ der Gedenkstätte am 2. April 2021, Karfreitag, um 16 Uhr erfahren. Der rund 45-minütige Rundgänge wird live gestreamt. Zwischendurch beantworteten die Referenten Fragen der aus dem Live-Chat. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen! Wer an dem Rundgang teilnehmen möchte, benötigt keine Anmeldung, ein Klick auf https://youtu.be/VqsoBCPBryo genügt.
Zusätzliche Online-Angebote der Gedenkstätte Bautzen: www.stsg.de/cms/bautzen/closedbutopen-videoclips-und-digitale-angebote
Kontakt:
Susanne Hattig (Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit Gedenkstätte Bautzen)
Tel. 03591 530363
susanne.hattig@stsg.de