Kino im Freihof »Von Mauern und Menschen« - Der Mann auf der Mauer
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte BautzenOrt:
Gedenkstätte Bautzen, Weigangstraße 8a, 02526 Bautzen
Der Mann auf der Mauer
1982, BRD, Regie: Reinhard Hauff, 97 Minuten (mit Marius Müller-Westernhagen, Richy Müller, Karin Baal, Eberhard Feik u. a.)
Arnulf Kabe lebt mit seiner Ehefrau Andrea in Ost-Berlin dicht an der Mauer. Kabe hat nur ein Ziel: Er möchte auf die andere Seite. Seine Versuche, nach West-Berlin zu gelangen, führen ihn erst in die Irrenanstalt und schließlich ins Gefängnis. Plötzlich wird er vom Westen freigekauft und steht vor einem neuen Problem: Andrea ist noch im Osten. Mit Hilfe aller ihm bekannten Fluchthilfemöglichkeiten versucht er, sie rüber zu holen.
Die Erzählung »Der Mauerspringer« von Peter Schneider gilt als eine der wichtigsten literarischen Bearbeitungen über die deutsche Teilung und war zugleich die Vorlage für das Drehbuch des Films. Die zuweilen tiefsinnigen Episoden über die Teilung Deutschlands werden in der Verfilmung zur Satire umgekehrt. Herausgekommen ist eine Tragikkomödie, die vor allem das Phänomen der so genannten Mauerspringer aufgreift. Mehrere hundert Personen passierten von West- nach Ost-Berlin aus unterschiedlichen Motiven illegal die Grenze der geteilten Stadt. Von den Grenztruppen der DDR noch formal als »Grenzverletzer WB-DDR« bezeichnet, wurden sie im schlimmsten Fall von der Stasi als »Grenzprovokateure« verfolgt.
»[Der Film] stellt ein kurioses Werk über die Zeiten des „Kalten Kriegs“ dar, das neben einer abgefahrenen Geschichte reichlich gleichermaßen komische wie tragische Details von symbolhafter Signifikanz beinhaltet« (kino-zeit.de)
»Eine Tragikomödie über die Absurditäten der deutschen Teilung« (film-dienst.de)
»Sehnsucht und Liebe [...] sind der emotionale Einstieg, sich Gedanken zu machen, über Berlin, über Mauern, über Deutschland und wie es weitergeht.« (Marius Müller-Westernhagen)
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Vor 50 Jahren wurde die Berliner Mauer errichtet. In all ihrer menschlichen Tragik und politischen Symbolik war dieses trennende Bauwerk von Beginn an Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzungen. Unter anderem entstanden zahlreiche Filme, welche die geteilte Stadt und die Mauer als Handlungsort haben. Für die Berliner war sie Fremdkörper und Alltag zugleich.
Zwischen anderen und dennoch jahrelang Menschen einsperrenden Mauern – im Freihof des ehemaligen Stasi-Gefängnisses Bautzen II – werden an fünf Abenden Spiel-, Kurz- und Animationsfilme gezeigt. Die oft ausgezeichneten und prämierten Filme sind selbst Dokumente der Zeitgeschichte. In ihnen sind zum Teil authentische Aufnahmen der Berliner Mauer zu sehen oder reale Schicksale dienten als Drehbuchvorlage. Zudem hat jeder Film einen ganz eigenen kultur- und zeitspezifischen Blick auf die Mauer.
Das Kino im Freihof ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Gedenkstätte Bautzen mit dem soziokulturellen Zentrum Steinhaus e. V. Bautzen. Eine Veranstaltung der Gedenkstätte Bautzen innerhalb der Reihe „50 Jahre Mauerbau“
Die Gedenkstätte hat im Juli jeden Freitag von 10:00 bis 24:00 Uhr geöffnet. Um 17:00 Uhr findet eine kostenfreie Führung statt, die Filmvorführungen beginnen um 22:00 Uhr.
An den Vorführabenden können Getränke und Snacks erworben werden.