Kino im Freihof »Von Mauern und Menschen« - 1. Cycling the Frame / 2. The Invisible Frame
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte BautzenOrt:
Gedenkstätte Bautzen, Weigangstraße 8a, 02526 Bautzen
Cycling the Frame
1988, BRD, Regie: Cynthia Beatt, 27 Minuten, OmU (mit Tilda Swinton)
1988. Die britische Schauspielerin Tilda Swinton begibt sich auf der West-Berliner Seite mit ihrem Fahrrad auf ein steriles Territorium: Sie folgt dem Lauf der Berliner Mauer. Mit dabei ist die Filmemacherin Cynthia Beatt. Sie möchte den »introspektiven Blick West-Berlins und den Blick über die Mauer nach Ost-Berlin« (Filmgalerie 451) einfangen. Heute ist »Cycling the Frame« mit seinen nahen Maueraufnahmen und den essayistischen Monologen ein ungewöhnliches historisches Filmdokument und Tilda Swinton ist mittlerweile mehrfache Filmpreisträgerin (Oscar, Coppa Volpi, British Film Award u. a.).
The Invisible Frame
2009, Deutschland, Regie: Cynthia Beatt, 60 Minuten, OmU (mit Tilda Swinton)
Im Juni 2009 sind Tilda Swinton und Cynthia Beatt noch einmal mit Fahrrad und Kamera jene Linie abgefahren, welche Berlin teilte. In »The Invisible Frame« ist zwar die Mauer verschwunden, die Grenzlandschaften sind aber noch da, was Swinton in inneren Monologen kommentiert. »Wo einst der Stillstand des organischen Wachstums durch den Mauerbau die Landschaft prägte, verwischen 20 Jahre nach dem Fall der Mauer unkontrolliertes Wachstum oder Bebauung die Spuren des Grenzverlaufs« (Filmgalerie 451)
»Tilda Swinton radelt sanfte Schlangenlinien, legt den Kopf zur Seite und schließt zu Harfenklängen die Augen, verkörpert gleichzeitig Erinnerung und Gegenwart. Eine Trance, der auch der Zuschauer erliegt.« (Die Welt)
»Beide Filme sind Freundschaftsdienst und Liebeserklärung an die gebeutelte Stadt in einem.« (epd Film)
Preise, Auszeichnungen, Festivals (Auswahl):
2010 Glasgow Film Festival
2010 Festival des deutschen Films
2010 Pesaro Film Festival
2010 Thessaloniki Documentary Festival
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Vor 50 Jahren wurde die Berliner Mauer errichtet. In all ihrer menschlichen Tragik und politischen Symbolik war dieses trennende Bauwerk von Beginn an Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzungen. Unter anderem entstanden zahlreiche Filme, welche die geteilte Stadt und die Mauer als Handlungsort haben. Für die Berliner war sie Fremdkörper und Alltag zugleich.
Zwischen anderen und dennoch jahrelang Menschen einsperrenden Mauern – im Freihof des ehemaligen Stasi-Gefängnisses Bautzen II – werden an fünf Abenden Spiel-, Kurz- und Animationsfilme gezeigt. Die oft ausgezeichneten und prämierten Filme sind selbst Dokumente der Zeitgeschichte. In ihnen sind zum Teil authentische Aufnahmen der Berliner Mauer zu sehen oder reale Schicksale dienten als Drehbuchvorlage. Zudem hat jeder Film einen ganz eigenen kultur- und zeitspezifischen Blick auf die Mauer.
Das Kino im Freihof ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Gedenkstätte Bautzen mit dem soziokulturellen Zentrum Steinhaus e. V. Bautzen. Eine Veranstaltung der Gedenkstätte Bautzen innerhalb der Reihe „50 Jahre Mauerbau“
Die Gedenkstätte hat im Juli jeden Freitag von 10:00 bis 24:00 Uhr geöffnet. Um 17:00 Uhr findet eine kostenfreie Führung statt, die Filmvorführungen beginnen um 22:00 Uhr.
An den Vorführabenden können Getränke und Snacks erworben werden.