EINSTRICH-KEINSTRICH. NVA-Tagebuch

Lesung mit dem Autor Joerg Waehner
 
In seinen autobiografischen Aufzeichnungen beschreibt er die Erlebnisse seiner NVA-Zeit in Pirna unter der massiven Bespitzelung durch das Ministerium für Staatssicherheit. Gleichzeitig erforschte er in dieser Zeit die Geschichte seines Großvaters, der in der Pirnaer "Euthanasie"-Anstalt als "lebensunwertes Leben" ermordet wurde.

Joerg Waehner, geboren 1962, ging 1986 als gelernter Schriftsetzer nach Berlin. Er veröffentlichte Beiträge in zahlreichen offiziellen und inoffiziellen Publikationen. In seinen Tagebuchaufzeichnungen beschreibt er seine Erlebnisse im sozialistischen System, in dem er unter massiver Bespitzelung durch die Staatssicherheit stand.
Während seines Aufenthaltes bei der NVA in Pirna ist er auf die Suche nach der Lebensgeschichte seines Großvaters gegangen. Dieser wurde in der NS-„Euthanasieanstalt“ Pirna-Sonnenstein ermordet. Das Buch erzählt von Einem, der in der DDR ins Visier des Apparats geriet und legt die subtilen Mechanismen des ostdeutschen Überwachungsstaates offen. Aus der Montage von Tagebuchaufzeichnungen, Dokumenten und knappen Hinweisen auf das politische und gesellschaftliche Geschehen der frühen 80er-Jahre entsteht das beklemmende Bild eines Systems, das den Einzelnen instrumentalisierte und entwürdigte – aber nicht immer brechen konnte.

Die Veranstaltung wird organisiert von der Kath. Kirchgemeinde „St. Kunigunde“ und der Stadt Pirna. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Die Veranstaltung findet im Rahmenprogramm des "Denkmals der Grauen Busse" statt.