BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH: Der Tag, an dem uns Vater erzählte, dass er ein DDR-Spion sei. Eine deutsche Tragödie
Datum:
13.04.11 (19:00 -
21:30)
Veranstalter:
Gedenkstätte BautzenOrt:
Gedenkstätte Bautzen, Weigangstraße 8a, 02526 Bautzen
mit dem Zeitzeugen Thomas Raufeisen
»Der 22. Januar 1979 begann als ganz normaler Tag.« Thomas Raufeisen ist 16 Jahre alt, als sein wohlbehütetes Leben in der Bundesrepublik abrupt endet. Jahrelang arbeitete sein Vater Armin als Auslandsspion für die Stasi. Doch plötzlich wird der in den Westen übergelaufene Stasi-Leutnant Werner Stiller für ihn zur Gefahr. Um der drohenden Enttarnung und Verhaftung im Westen zu entgehen, reist Armin Raufeisen mit seiner Frau Charlotte und den beiden Söhnen 1979 nach Ost-Berlin. Erst hier erfährt Thomas von der Spionagetätigkeit seines Vaters. Die Familie versucht vergeblich, sich im Sozialismus der DDR einzurichten. Als schließlich auch der Vater mit den sozialistischen Idealen bricht, setzen sie alles daran, wieder zurück in den Westen zu gelangen. Ohne Erfolg. Durch einen Verrat wird die ganze Familie unter dem Vorwurf der versuchten Republikflucht und Spionage 1981 verhaftet. Nach ihrer Verurteilung werden Vater, Mutter und Sohn in die Stasi-Sonderhaftanstalt Bautzen II eingeliefert. Thomas und seine Mutter müssen ihre Haftstrafen bis zum letzten Tag verbüßen und werden erst 1984 bzw. 1988 entlassen. Armin Raufeisen, zu lebenslänglich verurteilt, stirbt während der Haft 1987.
Thomas Raufeisen stellt seinen im letzten Jahr erschienenen autobiografischen Bericht vor, der die ganze Tragik einer Familie im Spannungsfeld der beiden deutschen Staaten erzählt. Die Veranstaltung wird von Silke Klewin, Leiterin der Gedenkstätte Bautzen, moderiert.
Foto: Familie Raufeisen | Privatbesitz Thomas Raufeisen
Foto: Familie Raufeisen | Privatbesitz Thomas Raufeisen