November 2020
Liebe Leserinnen und Leser,
die aktuellen Einschränkungen durch die Coronapandemie betreffen auch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten in ihrem Auftrag zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft. Auf Grundlage der aktuellen Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung sind die Arbeitsstellen mit Publikumsverkehr der Stiftung vom 2. bis zum 30. November 2020 für die Öffentlichkeit geschlossen. Alle öffentlichen Angebote, Bildungsprojekte, Workshops, Führungen und Veranstaltungen sind für diesen Zeitraum abgesagt. Dazu gehören neben zahlreichen Führungen durch die Stiftungsgedenkstätten und ihre Ausstellungen und historischen Leidens- und Verfolgungsorte auch die im erinnerungskulturellen Kontext besonders wichtigen Termine wie der Volkstrauertag am 15. November, der in diesem Jahr in der Gedenkstätte Bautzen gemeinsam mit dem Opferverein Bautzen-Komitee und der Sächsischen Staatskanzlei mit Ministerpräsident Michael Kretschmer den gesamten Tag über begangen worden wäre.
Unser Bedauern für die Situation ist ebenso groß wie unser Verständnis für die bundes- und landesweiten Maßnahmen zur angestrebten Kontaktreduzierung. Die zwar schmerzhaften, angesichts der Situation von Bund und Land in Kraft getroffenen Entscheidungen sind dafür ausgelegt, bald wieder langfristig Kulturbetrieb unter Rücksichtnahme auf die Hygieneschutzbedingungen zu ermöglichen und unserem Erinnerungs-, Forschungs- und insbesondere Bildungsauftrag nachzukommen. Ziel ist, Kultur – und damit auch Erinnerungskultur – ohne Einschränkungen wieder erleb- und nutzbar zu machen.
Bis dahin arbeitet die Stiftung Sächsische Gedenkstätten weiter an Ausstellungsprojekten, Publikationen, kommenden Veranstaltungen und Kooperationen. Die Stiftung steht für Schicksalsklärungen und Auskünfte für Opfer politischer Gewaltherrschaft und deren Angehörige wie gehabt zur Verfügung und ist über die Arbeitsstellen telefonisch, per E-Mail sowie Twitter, Facebook, Instagram und auf der Internetseite erreichbar.
Wir freuen uns jetzt schon, alle Interessierten nach der befristeten Schließung wieder in den Gedenkstätten begrüßen und in persönlichen Austausch treten zu können!
Herzliche Grüße – bleiben Sie gesund
Sven Riesel
Stellvertretender Geschäftsführer
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Inhalt |
Neuigkeiten aus der Stiftung und ihren Gedenkstätten
09.10.2020 | Ausstellungseröffnung in Bautzen: „1989 Zeitenwende: Osteuropa zwischen Friedlicher Revolution und Gewalt“
Am 15. Oktober wurde in der Gedenkstätte Bautzen die Wanderausstellung „1989 Zeitenwende: Osteuropa zwischen Friedlicher Revolution und Gewalt“ eröffnet. Dreißig Jahre nach der Friedlichen Revolution zeigen die Gedenkstätte Bautzen und die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung die Fotoausstellung mit Bildern von Mirko Krizanovic und Texten von Tim Buchen. Sie ist noch bis zum 13. November in der Gedenkstätte zu sehen.
> Mehr26.10.2020 | Ausgebuchte Theaterperformance "Der Tod ist ein Meister aus D." am 16. und 17. Oktober 2020 in der Gedenkstätte Münchner Platz
In sechs Stationen auf dem Gelände des früheren Justizkomplexes am Münchner Platz folgten die Besucherinnen und Besuher einer theatralen Installation: Sie wanderten in kleinen Gruppen durch den Zellentrakt, die Ausstellungsräume oder die umliegenden früheren Gefängnishöfe. Sie erlebten Darstellerinnen, die sich anhand von Texten Celans, Ilse Webers (1903–1944) und Jiři Weils (1900–1959) mit Erinnerung auseinandersetzten. Sowohl die Premiere am 16. Oktober, als auch die Aufführung am darauf folgenden Tag waren ausgebucht.
> Mehr31.10.2020 | Arbeitsstellen mit Publikumsverkehr der Stiftung Sächsische Gedenkstätten sind ab Montag bis zum 30. November 2020 für die Öffentlichkeit geschlossen
Auf Grundlage der aktuellen Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung sind die Arbeitsstellen mit Publikumsverkehr der Stiftung Sächsische Gedenkstätten bis zum 30. November 2020 für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Gedenkstätten und Ausstellungsbereiche können in dem Zeitraum leider nicht besucht werden. Wir bleiben für Sie in dieser Zeit über die Arbeitsstellen telefonisch und per E-Mail sowie Twitter, Facebook, Instagram und auf unserer Internetseite erreichbar!
> MehrNeuigkeiten aus weiteren zeitgeschichtlichen Orten und Initiativen in Sachsen
12.10.2020 | Die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hielt am 10. Oktober in der Gedenkstätte Bautzen eine Regionalkonferenz statt.
Die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hielt am 10. Oktober in der Gedenkstätte Bautzen eine Regionalkonferenz ab. Die Konferenz bot Raum für Diskussionen zur Erinnerungskultur und deren Arbeitspraxis sowie für Vernetzung der Akteure.
> Mehr14.10.2020 | Umweltbibliothek Großhennersdorf lud ein zu Ausstellung über die Friedliche Revolution, den ZITTAUER REDEN und Seminaren über Czesław Miłosz und Paul Celan
Die Umweltbibliothek Großhennersdorf lud im Oktober zur Eröffnung der Ausstellung „Versuche in der Wahrheit zu leben – Widerständiges Leben in der Oberlausitz 1978–1989“ in die Johanniskirche Zittau sowie zu Seminaren über Czesław Miłosz am 16./17.10.20 und Paul Celan am 30./31.10. ein. Die Ausstellung ist noch bis zum 20. November in der Johanniskirche zu sehen.
> Mehr22.10.2020 | Archiv Bürgerbewegung Leipzig ist Bronze-Gewinner des „einheitspreis 2020“
Auch in diesem Jahr wurde von der Bundeszentrale für politische Bildung wieder der „einheitspreis“ verliehen, ein Bürgerpreis, der gesellschaftliches Engagement für das Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland auszeichnet. Preisträger war auch das Archiv Bürgerbewegung Leipzig mit der Internetpräsentation „Mythos Montagsdemonstrationen“.
> Mehr26.10.2020 | Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis erhält gesicherte Finanzierung für Gedenkstättenbau
Der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis erhielt am 26. Oktober vom Freistaat Sachsen eine Förderung in Höhe von 3,8 Millionen Euro für den Ausbau einer Gedenkstätte. Voraussichtlich im Herbst 2022 soll der Lernort für Demokratie dann seine Türen für Besucher öffnen können.
> MehrKalenderblätter
04.11.2020 | #Kalenderblatt – Vor 70 Jahren wurde der „Euthanasie“- Arzt Gerhard Wischer hingerichtet
Vom 21. April bis zum 29. Juni 1950 fanden die „Waldheimer Prozesse“ statt. Zuvor hatten die sowjetischen Besatzungsbehörden über 3 400 Häftlinge der aufgelösten Speziallager an das Zuchthaus Waldheim überstellt. Diesen wurde vorgeworfen, an nationalsozialistischen Verbrechen beteiligt gewesen zu sein. Unter ihnen befand sich auch Gerhard Wischer, der als Arzt an der „Aktion T4“ der Nationalsozialisten beteiligt war.
> MehrPresseschau
08.10.2020 | Geschichte einer „Korrektionsanstalt“
Dr. Boris Böhm, Leiter der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, sprach am 21. Oktober 2020 bei einer Veranstaltung des Freiberger Altertumsvereins über die Geschichte der Landeserziehungsanstalt Bräunsdorf.
> Mehr16.10.2020 | 1,4 Millionen Euro für Hoheneck
Am 16. Oktober konnte Stollbergs Oberbürgermeister Marcel Schmidt den Förderbescheid von 1,4 Millionen Euro für die Errichtung der Gedenkstätte „Frauenzuchthaus Hoheneck“ in Empfang nehmen.
> Mehr26.10.2020 | Ehemaliges Gefängnis auf dem Chemnitzer Kaßberg wird zur Gedenkstätte
Das ehemalige NS- und Stasi-Gefängnis auf dem Chemnitzer Kaßberg wird zur Gedenkstätte ausgebaut. Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch übergab dazu am Montag in Chemnitz einen Förderbescheid über insgesamt 3,8 Millionen Euro. Mit dem Geld soll im ehemaligen Hafttrakt B eine Gedenkstätte entstehen.
> Mehr26.10.2020 | Gedenkstätte Chemnitz-Kaßberg: 3,8 Millionen Euro für Aufbau
Das Land Sachsen hat für den Umbau des ehemaligen Gefängnisses Gedenkstätte Chemnitz-Kaßberg zur Gedenkstätte 3,2 Millionen Euro bereitgestellt. Sie soll sich „mit allen dunklen Kapiteln“ der Repressionsgeschichte des Ortes auseinandersetzen, sagte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) laut Mitteilung am Montag.
> Mehr27.10.2020 | Nie wieder darüber schweigen – Ausstellung über die Schicksale von Euthanasie-Opfern
Die Ausstellung der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein ist bis zum 15. November im Schloss Hoyerswerda zu sehen.
> Mehr30.10.2020 | Schnell handeln – Wie geht es mit der Gedenkstätte Frauenzuchthaus Hoheneck weiter
Erstmals haben sich Experten jüngst im Ex-Frauenzuchthaus Hoheneck getroffen, um endlich die dort geplante Gedenkstätte inhaltlich voranzubringen. Auch ein Beirat hat sich gegründet. Mehr als ein halbes Dutzend engagierter Leute macht mit – von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten über Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft bis zum Chef der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße Erfurt.
> MehrImpressum
Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
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Texte/Redaktion: Sven Riesel (Stellvertretender Geschäftsführer, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) und Gesine Werner (Sachbearbeiterin Öffentlichkeitsarbeit)
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Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt, bewahrt und gestaltet historisch authentische Orte im Freistaat Sachsen, die an die Opfer politischer Verfolgung sowie an Opposition und Widerstand während der nationalsozialistischen Diktatur oder der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR erinnern. Mit ihrer Arbeit will sie historische Informationen vermitteln, zur individuellen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anregen sowie Engagement für Menschenrechte und Demokratie stärken. Zudem fördert sie Gedenkstätten, Archive und Initiativen in freier Trägerschaft sowie Projekte juristischer oder natürlicher Personen.
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