Ausscheiden des Geschäftsführers zum Jahresende 2020
24.06.20
Der Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, Siegfried Reiprich, wird zum Jahresende sein Amt niederlegen. Er hat sich mehr als elf Jahre für die Belange der Stiftung eingesetzt. Siegfried Reiprich wurde am 23. April 2009 vom Stiftungsrat erstmals gewählt und am 8. Dezember 2009 von der Sächsischen Staatsregierung unter Stanislaw Tillich zum Geschäftsführer berufen.
Siegfried Reiprich wurde 1955 in Jena geboren. Er war Gründungsmitglied des oppositionellen Arbeitskreises Literatur und Lyrik Jena. Seine kritische Haltung zum SED-Regime hatte zur Folge, dass er von SED und MfS verfolgt, in der DDR zweimal zwangsweise exmatrikuliert und 1981 schließlich ausgebürgert wurde. Seit 2001 war er Referent für politische Bildung der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, ab 2007 wirkte er dort als stellvertretender Direktor.
Siegfried Reiprich ist bis ins Jahr 2022 hinein vom Stiftungsrat als Geschäftsführer gewählt und von der Sächsischen Staatsregierung in dieses Amt berufen worden. Im Jahr 2012 hatte der Sächsische Landtag das Gedenkstättenstiftungsgesetz novelliert und die Amtszeit des Geschäftsführers auf sieben Jahre ausgedehnt und damit von den Legislaturperioden des Sächsischen Landtags entkoppelt.
Als sich Siegfried Reiprich nach der ersten Amtsperiode zur Wiederwahl stellte, gingen sowohl der Stiftungsrat als auch er selbst davon aus, diese Zeit voll auszuschöpfen. Er sieht sich vor allem aus persönlichen, und das heißt im Wesentlichen aus gesundheitlichen Gründen veranlasst, diesen Plan nicht mehr vollumfänglich umsetzen zu können. Siegfried Reiprich bat deshalb den Stiftungsrat und den Sächsischen Ministerpräsidenten um die Auflösung seines Vertrages, um vorzeitig aus dem Amt zu scheiden. Dies geschah im gegenseitigen Einvernehmen im Sinne vertrauensvoller Kooperation insbesondere mit der Vorsitzenden des Stiftungsrates, Frau Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch, und dem Ministerpräsidenten Michael Kretschmer.
Siegfried Reiprich wird vorbehaltlich der noch ausstehenden Zustimmung des Stiftungsrates am 1. Dezember 2020 in den Ruhestand treten. „Ich freue mich auf das Loslassen“, so Siegfried Reiprich in Anlehnung an die langjährige Vorsitzende des Stiftungsrates, Frau Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange. „Bis dahin werde ich jedoch selbstverständlich nach Kräften meine Arbeit verrichten und bin zuversichtlich, mich von den Beschäftigten, aber auch von vielen Partnerinnen und Partnern der Stiftung persönlich verabschieden zu können.“
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