Zwei Live-Schaltungen des MDR-Fernsehens in der Gedenkstätte Bautzen
07.11.19
Anlässlich des 30. Jubiläums des Mauerfalls begeben sich MDR-Reporter in dieser Woche auf Spurensuche. Am gestrigen Mittwoch sendete das MDR-Fernsehen für die Sendungen MDR um 2 und MDR um 4 (ab Minute 19:20) zwei Live-Übertragungen aus der Gedenkstätte Bautzen.
Der Reporter Stefan Ganß berichtete vor Ort aus der Gedenkstätte über das Unrecht in der DDR und die Haftbedingungen in der ehemaligen Stasi-Sonderhaftanstalt Bautzen II. Er sprach mit dem Zeitzeugen Hartmut Richter und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter der Stiftung Sächsische Gedenkstätten | Gedenkstätte Bautzen, Sven Riesel.
Hartmut Richter durchschwamm 1966 den Teltowkanal nach West-Berlin und konnte so aus der DDR fliehen. Wenige Jahre später begann er, anderen DDR-Bürgern bei ihrer Flucht in den Westen zu helfen. Bis 1975 holte er 33 Menschen über die Transitstrecken in die Bundesrepublik. Als Richter im März 1975 am Grenzübergang Berlin-Drewitz verhaftet wurde, befand sich ausgerechnet seine in der DDR lebende Schwester im Kofferraum seines Autos. Mit der Höchststrafe von 15 Jahren kam Hartmut Richter 1977 nach Bautzen II. 1980 wurde er von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft. Im Oktober 2012 erhielt Hartmut Richter neben weiteren ehemaligen politischen Gefangenen der Stasi-Sonderhaftanstalt Bautzen II das Bundesverdienstkreuz am Bande. Damit wurden jene Menschen gewürdigt, die anderen unter dem Einsatz ihres eigenen Lebens zur Freiheit verholfen hatten.
Kontakt:
Sven Riesel (Öffentlichkeitsarbeit Gedenkstätte Bautzen)
Tel. 03591 530362
sven.riesel@stsg.de