Internationaler Workshop in Leipzig: „Stätten der NS-Zwangsarbeit in Sachsen, Böhmen und Schlesien als archäologische Kulturdenkmale und Erinnerungsorte“
05.11.19
NS-Zwangsarbeitslager waren Schauplätze von Ausbeutung, menschlicher Erniedrigung und körperliche Misshandlung. Der Alltag der Häftlinge war von Unterernährung, Krankheit, Sterben und Tod bis hin zur systematischen Vernichtung durch Arbeit geprägt. Gedenkstättenmitarbeiter, Historiker, Denkmalpfleger und Archäologen aus Polen, Tschechien und Deutschland diskutieren im Rahmen eines internationalen Workshops über den Umgang mit ehemaligen Zwangsarbeitslagern in Sachsen, Böhmen und Schlesien.
6. bis 8. November 2019
„Leipziger KUBUS“ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ GmbH Leipzig
Permoserstraße 15 | 04318 Leipzig
Der Freistaat Sachsen bildete zusammen mit Böhmen und Schlesien von 1939 bis 1945 einen zusammenhängenden Wirtschaftsraum, in den vor allem zwischen 1942 und 1945 zahlreiche Rüstungsbetriebe verlagert wurden. Ohne Zwangsarbeit hätten weder die Rüstungsproduktion noch andere Wirtschaftszweige aufrechterhalten werden können. Noch in den letzten beiden Kriegsjahren entstanden daher hunderte von Zwangsarbeitslagern (u.a. in Sachsen etwa 70 KZ-Außenlager), allein im Raum Leipzig an die Tausend. Sie waren allgegenwärtig und konnten von der Bevölkerung nicht übersehen werden. Häufig handelt es sich um Barackenlager, von denen heute nichts mehr sichtbar ist, Relikte aber im Boden als archäologische Zeugnisse des Grauens erhalten sein können.
Diesen archäologischen Denkmälern geht der internationale Workshop nach, der gemeinsam von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und dem Landesamt für Archäologie Sachsen mit Unterstützung durch das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V. an der TU Dresden sowie der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig veranstaltet wird.
Im Rahmen der Veranstaltung findet eine Lesung der Schriftstellerin Natascha Wodin statt. Sie liest aus ihrem Buch „Irgendwo in diesem Dunkel“: 7. November 2019, 19 Uhr | Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Böttchergäßchen 3 | 04109 Leipzig
Eintritt frei!
Presseinformation als PDF-Datei (60 KB)
Programmflyer „Stätten der NS-Zwangsarbeit in Sachsen, Böhmen und Schlesien als archäologische Kulturdenkmale und Erinnerungsorte“ (PDF-Datei, 800 KB)
Kontakt:
Dr. Julia Spohr (Stiftung Sächsische Gedenkstätten | Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
julia.spohr@stsg.de
Telefon 0351 46955-45 | Fax 0351 46955-41