Digitale Karte: NS-Zwangsarbeit in Leipzig
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte für Zwangsarbeit LeipzigOrt:
Kunst- und Gewerbegenossenschaft Feinkost eG, Karl-Liebknecht-Straße 36, Leipzig-Südvorstadt
Während des Zweiten Weltkriegs waren Zehntausende ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in und um Leipzig im Einsatz. Sie arbeiteten in Rüstungsbetrieben, Werkstätten, Tagebauen und städtischen Einrichtungen. Bei Kriegsende war fast jede vierte Arbeitskraft in der deutschen Wirtschaft eine Zwangsarbeiterin oder ein Zwangsarbeiter.
Überall in der Stadt wurden Lager errichtet oder Gebäude zu Unterkunftszwecken umgenutzt. Im Großraum Leipzig entstanden mindestens 700 solcher Zwangsarbeitslager. Neben großen Barackenlagern für Tausende Menschen gab es vor allem viele kleinere Unterkünfte – Turnhallen, Schulen, Gaststätten, Festsäle, Kleingartenvereinsheime und Privatwohnungen. Viele der Lager befanden sich in Nachbarschaft zu den Wohnquartieren der Leipziger Stadtbevölkerung. Der Zwangsarbeitseinsatz wurde zum Alltag – Kontakte waren unvermeidbar und alltäglich. NS-Zwangsarbeit war ein öffentliches und sichtbares Verbrechen.
Auf einer digitalen Karte sind alle derzeit bekannten Unterkünfte und einige bedeutende Arbeitseinsatzorte von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern verzeichnet. Verschiedene Farben markieren die unterschiedlichen Lager-Kategorien. Zu jedem Punkt gibt es detaillierte Informationen, sofern sie uns vorliegen. Ein Glossar erklärt historische Fachbegriffe und Abkürzungen, und eine pädagogische Handreichung gibt Empfehlungen zur praktischen Arbeit mit der digitalen Karte.
Ab dem 30. August 2019 wird die digitale Karte auf der Homepage der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig zugänglich sein: www.zwangsarbeit-in-leipzig.de/karte