Stiftung Sächsische Gedenkstätten tritt als Leihgeberin für Ausstellung von Werken der Malerin Elfriede Lohse-Wächtler im Käthe-Kollwitz-Haus auf
16.07.10
Am 11. Juli 2010 wurde mit einem Vortrag des Leiters der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, Dr. Boris Böhm, im Käthe-Kollwitz-Haus in Moritzburg eine Ausstellung mit ausgewählten Werken von Elfriede Lohse-Wächtler eröffnet. Unter den gezeigten Werken befindet sich auch ein Selbstporträt der Künstlerin, welches die Stiftung Sächsische Gedenkstätten als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat. Das "Selbstbildnis mit Handstudie" konnte im Jahr 2003, mit bürgerschaftlicher Unterstützung und mit Hilfe von privaten Sponsoren, für die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erworben werden.
Die Dresdner Malerin wurde am 4. Dezember 1899 in Dresden-Löbtau geboren. Sie lebte in Dresden und Umgebung sowie einige Jahre in Hamburg. Am 31. Juli 1940 wurde sie in Pirna-Sonnenstein Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Aktion. Elfriede Lohse-Wächtler war eine von 13 720 psychisch kranken oder geistig behinderten Menschen, die in den Jahren 1940/41 in der Tötungsanstalt in einer Gaskammer ermordet wurden.
Ihr Werk geriet zunächst in Vergessenheit und wurde erst in den letzten zwei Jahrzehnten wieder entdeckt. Als Malerin der Avantgarde zählt Elfriede Lohse-Wächtler heute zu den bedeutendsten deutschen Künstlerinnen der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Ausstellung mit einer Auswahl ihrer Werke ist noch bis zum 10. Oktober 2010 zu sehen. Das Käthe-Kollwitz-Haus in der Meißner Straße in Moritzburg ist Montag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr und am Wochenende von 10 bis 17 Uhr geöffnet.