Ausstellungseröffnung: „Was dann losging, war ungeheuerlich ...“ Frühe Konzentrationslager in Sachsen 1933 – 1937
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte BautzenOrt:
Gedenkstätte Bautzen, Weigangstr. 8a, 02625 Bautzen
Konzentrationslager – dieser Begriff steht für Unterdrückung oder Vernichtung von Andersdenkenden und vor allem jüdischen Menschen im Nationalsozialismus. Meistens sind mit ihm Orte wie Buchenwald, Sachsenhausen oder Auschwitz verbunden. Bereits wenige Wochen nach dem 30. Januar 1933, der Machtübergabe an die Nationalsozialisten, wurden landesweit erste Lager eingerichtet – besonders viele in Sachsen. Schon in ihnen gab es Zwangsarbeit, Folter und Mord. Orte wie Burg Hohnstein, Sachsenburg, Schloss Osterstein / Zwickau und Schloss Colditz und der Kupferhammer in Bautzen erlangten traurige Berühmtheit.
Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte der Lager in Sachsen. Sie beleuchtet darüber hinaus die politischen Rahmenbedingungen zum Zeitpunkt ihrer Einrichtung und den Umgang mit diesen Orten von 1945 bis heute. Die Darstellung basiert auf zum Teil bislang unveröffentlichten Fotografien, zeitgenössischen Dokumenten und Zeitzeugenberichten. Anhand von Biografien ehemaliger Gefangener werden die Funktionen der Lager und die Haftbedingungen veranschaulicht. Außerdem wird in ihnen der unterschiedliche politische bzw. religiöse Hintergrund der Insassen deutlich. Die präsentierten Biografien von Angehörigen des Wach- bzw. Führungspersonals zeigen exemplarisch die Lebenswege der Täter, von denen nicht wenige später in Lagern wie Dachau, Buchenwald oder Majdanek ihre Karriere fortsetzten.
„Ein SA-Mann stellte mir auf jede große Zehe ein Stuhlbein, dann setzte er sich auf den Stuhl, wiegte sich hin und her, so dass ich vor Schmerzen wimmerte. Dann schlugen sie mich wieder so lange, bis ich das Bewusstsein verlor.“
Auszug aus einem im Exil verfassten Bericht von Otto Meinel über die dortigen Verhörmethoden.
Begrüßen wird Silke Klewin, Leiterin der Gedenkstätte Bautzen. Das Grußwort hält der Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Siegfried Reiprich. Die Einführung in die Ausstellung übernimmt Dr. Bert Pampel, Stiftung Sächsische Gedenkstätten, der an ihrer Konzeption und Erarbeitung maßgeblich mitgewirkt hat. Die Wanderausstellung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten wurde mit Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und aus dem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ gefördert.
Weiterführende Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.