Neue Studie zum NS-Konzentrationslager Sachsenburg
06.06.18
Am 7. Juni 2018 erscheint in der Schriftenreihe der Stiftung Sächsische Gedenkstätten ein wissenschaftlicher Sammelband zum KZ Sachsenburg (1933–1937) in der Nähe von Chemnitz. Es war das bedeutendste und am längsten betriebene frühe KZ in Sachsen. Die Nationalsozialisten hatten es im Frühjahr 1933 zur Ausschaltung ihrer wichtigsten politischen Gegner, vor allem Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter, eingerichtet. Am 9. Juni 2018 um 13 Uhr wird der Sammelband im Rahmen des 9. „Sachsenburger Dialogs“ öffentlich im Frankenberger Haus der Vereine präsentiert. Der Eintritt ist frei.
Mit der Studie, die 25 Beiträge von 19 Autoren enthält und in Zusammenarbeit mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung entstanden ist, wird erstmals eine umfassende Geschichte des Konzentrationslagers Sachsenburg auf Basis des aktuellen Forschungsstands vorgelegt. Wissenschaftliches Neuland wurde insbesondere bei den Analysen zu Häftlingszahlen, zur sozialen Zusammensetzung der Häftlingsgesellschaft und zu den im Lager eingesetzten SA- und SS-Wachmannschaften beschritten. Deren Organisationsstrukturen und Aktivitäten vor Ort sind in derartiger Breite und Tiefe erstmals untersucht worden. Auch in Bezug auf die zeitgenössische Wahrnehmung des KZ und auf die Erinnerung an das Lager in der DDR und nach 1990 liefert die Publikation neue Erkenntnisse. Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten leistet mit dieser Studie einen wichtigen Beitrag zur weiteren Entwicklung der künftigen KZ-Gedenkstätte Sachsenburg.
Weitere Informationen zum Buch:
Bert Pampel/Mike Schmeitzner (Hg.): Konzentrationslager Sachsenburg (1933–1937), Dresden 2018, ISBN 978-3-95498-382-7
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Kontakt:
Dr. Bert Pampel (Dokumentationsstelle Dresden | Leiter)
Tel. 0351 46955-48, bert.pampel@stsg.de
Dr. Julia Spohr (Stiftung Sächsische Gedenkstätten | Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel. 0351 46955-54, julia.spohr@stsg.de