Kriegsgräberstätte Großzössen
30.04.14
Im November 2008 präsentierte die Dokumentationsstelle das Gedenkbuch „Grabstätten sowjetischer Bürger auf dem Gebiet des Freistaates Sachsen“ der Öffentlichkeit. Eine der darin dokumentierten 252 Gräberstätten ist die Kriegsgräberstätte Großzössen in der Nähe von Leipzig.
Auf der Grundlage der Datenbank sowjetische Kriegsgefangene sowie Totenlisten russischer bzw. sowjetischer Provenienz konnten damals 374 sowjetische Bürger ermittelt werden, die in Großzössen von 1941 bis 1945 beerdigt oder später dorthin umgebettet wurden.
Anfang 2010 nahm die Arbeitsgemeinschaft der Ortschronisten der Gemeinde Neukieritzsch erneut Kontakt zur Dokumentationsstelle auf und stellte neu erschlossene Quellen zu den Schicksalen sowjetischer Bürger für weitere Recherchen und die Aktualisierung von Totenlisten zur Verfügung. Als Ergebnis entstand u. a. für die Kriegsgräberstätte Großzössen eine neue Gräberliste mit nun 400 Toten. Dabei handelt es sich um sowjetischen Bürger die während des Zweiten Weltkrieges in Großzössen verstarben bzw. nach dem Zweiten Weltkrieg aus 18 Orten in der Umgebung zur neu angelegten Kriegsgräberstätte umgebettet worden waren.
Die Gemeindeverwaltung Neukiritzsch, in deren Zuständigkeitsbereich sich die Kriegsgräberstätte befindet, plant nun in Zusammenarbeit mit dem Büro für Kriegsgräberfürsorge und Gedenkarbeit der Botschaft der Russischen Föderation die Restaurierung der Ehrenstätte. In diesem Zusammenhang sollen alle bekannten Namen und Daten der Toten auf Tafeln verewigt und damit den Opfern der ehemaligen Sowjetunion in Würde gedacht werden.