Sowjetische Kriegsgefangene auf dem Friedhof Nobitz
16.10.13
Am 20. September 2013 fand die würdige Beerdigung von Überresten sowjetischer Kriegsgefangener des Zweiten Weltkriegs auf dem Kirchfriedhof der Gemeinde Nobitz statt.
Am neuen Sammelgrab wurde ein Denkmal errichtet, welches mit finanzieller Unterstützung durch die Firma „Kirow Werk“, St. Petersburg hergestellt wurde. An der Gedenkveranstaltung nahmen außer den Vertretern verschiedener gesellschaftlicher Gruppen auch Vertreter aus Kommunal- und Landespolitik des Landes Thüringen sowie Vertreter der Botschaften der Russischen Föderation (Siehe Rede Wladmir Kukins) und der Ukraine teil.
Die Suche nach den Gräbern sowjetischer Kriegsgefangener, die im Zweiten Weltkrieg, während ihrer Arbeit im Arbeitskommando des Klausa-Fliegerhorst (Stalag IV E) verstarben, begann schon in den 1990er Jahren. Im Jahr 2011 und 2012 wurden dann mit Hilfe des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. großflächig nach Überresten gesucht. Dank der während der Ausgrabung gefundenen Erkennungsmarken war es möglich, Tote als sowjetische Kriegsgefangene zu identifizieren. Es konnte nachgewiesen werden, dass im Leinwald bei Nobitz auch sowjetische Bürger beerdigt liegen. Zunächst wurde von ca. 100 Personen ausgegangen, die dort begraben liegen sollen. Aber auf Grundlage der Unterlagen der Wehrmachtsauskunftsstelle (WASt) konnten im Jahr 2012 für den Standort Leinawald 110 Personen namentlich ermittelt werden. Die Dokumentationsstelle Dresden übergab die Liste dieser sowjetischen Kriegsgefangenen des Friedhofs Klausa-Fliegerhorst an den Bürgermeister der Gemeinde Nobitz und dem Vertreter des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge des Landes Thüringen.